Autor Thema: Wasser zwischen den Rumpfschalen nachdem das Boot komplett voll mit Wasser war  (Gelesen 11021 mal)

Offline gösfiskaren

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Hallo nach dem Sturm hier in Bandenburg letzte Woche ist mein 450 Safter doppelwandiges GFK Boot, dass ich vor 5 JAhren im Bauhaus gekauft habe fast gesunken. Da es am Liegeplatz sehr flach ist, schaute noch ein kleiner Rand raus und ich konnte es mit Ausschöpfen heben. Der Boden besteht nur aus Sand ohne Steine. Trotzdem das Boot schwimmt hängt die Spitze und es kommt nicht mehr in Gleitfahrt. Ich spüre auch das Wasser im Zwischenboden beim Laufen. Über eine Ablassöffnung in der Bilge konnte ich einige Liter Wasser aus dem Zwischenoden rauslassen aber nicht alles. Morgen werde ich es slippen und hoffe den Rest rauszukriegen. Das Boot ist Klasse C und ich hatte noch nie solche Probleme. es war aber natürlich auch noch nie komplett voll mit Wasser, inklusive aller Einbauten, Schließfächer, der Bilge, Fischkästen, etc. Muss ich befürchten, dass der Äußere Rumpf, der sicherlich mehrere Stunden aufgeschlagen ist, leck ist, oder kann in solchen Situationen durchaus mal Wasser eindringen? Da es einen Zugang in den Zwischenraum gibt, muss es ja zumindest einkalkuliert worden sein, dass Wasser reinkommen kann. Ich hoffe das Wasser kommt komplett raus, wenn ich es auf dem Trailer über Nacht stehen lasse. ich glaube es sind ein Paar Schaumeinsätze im Zwischenboden, die vielleicht das Ablassen etwas verzögern. Komplett ausgeschäumt ist es jedenfalls nicht, das merkt man beim Gehen. Was meint Ihr?

Ich bin für jeden Kommentar dankbar

Offline Luke

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[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=OH_cme7lKZA[/youtube]

https://www.youtube.com/watch?v=OH_cme7lKZA

Das ist dein Boot?

Ich glaube das was die im Video machen ist ein Teil der vom Hersteller zu machenden
Tests für die CE-Selbst-Zertifizierung.

Wenn ich das im Video sehe, dann dürfte es nicht passieren,
das nur noch die Spitze raus schaut.

Der im Boot geschäumte Raum sollte eigentlich
so viel Auftrieb erzeugen das das Boot nicht absäuft.

Schau mal ab ca. 15:00 da ist alles voll und sie haben immer noch 20cm Freiboard.
Das könnte so +/- dem Gewicht des erlaubten Motors entsprechen.

Glaube das ist sogar per CE so vorgegeben??????

Es sei denn....
Was hast du wie (schwer) ausgebaut?  :-)
Wie schwer ist der Motor usw.?

Aber auch damit, sollte die Spitze auf jeden Fall
(Außer du hast ein Casting Deck aus Holz, das sich voll gesogen hat?)
immer noch ordentlich aus dem Wasser schauen.
Die haben es ja auch voll unter Wasser gesetzt.

Ansonsten kommt es auf den Schaum an, mit dem geschäumt wurde.
Falls der nicht so gut war und sich in kurzer Zeit voll gesogen hat,
dann musste evtl. permanent belüften.
Z.B. Pappe mit Loch auf dem ein Lüfter sitzt auf eine Öffnung setzen,
laaange durch pusten lassen und hoffen das er dadurch wieder austrocknet.
Dabei aber auch aufpassen, da es nachts evtl. sehr kühl wird kondensiert dann
auch wieder feuchte Luft und bringt dir wieder Feuchtigkeit rein.
Optimal wäre mit warmer Luft durch pusten, die kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen.

Wichtig ist, die Zeit arbeitet gegen dich,
je länger der Schaum im Nassen liegt,
desto schlimmer kann er sich voll saugen.


Hat der Zwischenraum früher schon Wasser abbekommen?
Hast du immer nach der Nutzung entwässert oder ist es ein Wasserlieger?
Falls der vorher schon etwas gesättigt wurde....

Denn generell, wenn du keinen großen Ausbau gemacht hast sollte es nicht so tief liegen.
Siehe Video.
Sonst käme auch ein Leck in Betracht das den Schaum immer wieder durchnässt.
Dann kannst du heute rauspumpen und wenn es im Wasser liegt kommt wieder nach.

Schau dir mal im trockenen alles an, dann siehst du vielleicht mehr.

Schau auch mal ob du weiche Stellen im GFK hast,
schau nach Osmose usw., kann ja irgendwo ein Vorschaden sein.
Grüße
Luke

Offline gösfiskaren

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Erstmal Danke und es ist mein Boot. Da es auf Grund gegangen ist, hat ungefähr 20 cm ringsum rausgeschaut und ich kann nicht sagen ob es wirklich komplett untergegangen wäre. Jetzt schwimmt es und ich kann auch fahren aber ich habe wie gesagt Wasser im Zwischenrumpf. Mal sehen wie es morgen an Land aussieht. Habe übrigens einen 25 PS Yamaha 2 Takter und nur ein paar Edelstahl Griffe Echolot und   Beleuchtung angebracht. Das kann es nicht sein. Wie sind denn solche zweischaligen Boote eigentlich verbunden? Total hermetisch abgedichtet? Verschweißt oder geklebt? Und ist zwischen den Schichten einfach nur ein Hohlraum oder sind da Leisten etc.? Falls der Schaum vollgesogen ist trocknet der auch ohne Heizgebläse über den Winter in der Garage?
Gruß Holger

Merged Double Post


Noch etwas. Das Boot hatte vorher nie Wasser im Zwischenrumpf. Habe nach jeder Saison immer geschaut d.h Schraube geöffnet. Es liegt seit ca. 7 Wochen im Wasser. War überhaupt extrem zufrieden mit dem Boot. Super Laufeigenschaften mit 25 PS und exzellentes Preis-Leistungsverhältnis. Aber irgendwann wurde ich mal vom Bauhaus kontaktiert wegen Rückruf. Irgendwas war mit der Verbindung der zwei Schalen nicht ok und Wasser könnte eindringen im vorderen Teil in Extremsituationen. Die Werft hatte angeblich die Schalenformen leicht geändert.  Aber angeblich nicht bei meiner Seriennummer. Ich hoffe das stimmt auch so. Finde dazu nichts im Netz.
Gruß Holger

Offline Luke

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Wenn da noch ca. 20cm raus geschaut haben passt es ja sogar mit dem Video.

Die Ausgestaltung ist da ganz unterschiedlich.
Manche haben den Schaum nur partiell, mehr vorne um dem Wasser die Möglichkeit zu geben nach hinten zu laufen
und dort, quasi darauf zu warten das der Lenz Stopfen auf gemacht wird
und manche sind sehr gut durchdacht mit Streben, Schaum und Kanälen, usw.
und dann gibt es auch die ganz schlechten,
wo der Schaum sogar dafür zuständig ist das die Ganze Sache überhaupt stabil ist und zusammen klebt.

Es gibt bei Youtube Videos wo der Schaum im laufe der Jahre sogar im dreistelligen KG Bereich Wasser aufgenommen hat.

Wenn vorher nie Wasser im Rumpf war ist das gut, dann sollte der Schaum auch nicht schon vorher voll geworden sein.
Dann hast du gute Chancen das der nicht komplett durchdrungen ist.

Dann könnte das trocknen auch gut klappen,
aber ich kann nicht sagen ob es reicht das Boot einfach so liegen zu lassen.

Je nachdem wie groß die Hohlräume mit Luft sind, ohne Luftzug kein Abtransport der Feuchtigkeit.
Also wenn es nicht zieht dauert es sehr lange bis Feuchtigkeit verschindet.

Jede theoretische Überlegung oder Mutmaßung bringt dich nicht weiter.
Schau am besten mal was du vor findest.
Leuchte mal durch die Lenzöffnung und versuche darin etwas zu erkennen.
Du hast keine Möglichkeit irgendwo mit einer Endoskop Kamera rein zu schauen?






Grüße
Luke

Offline gösfiskaren

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Habe leider keine Endoskopkamera. Na ja, ich werde es heute Nachmittag rausholen und schaue mal wie viel Wasser noch rauskommt.

Gruß und Danke

Offline gösfiskaren

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Nur zur Info,

habe ca. 120 l Wasser aus dem Zwischenboden rausgeholt. Im oberen Teil der Backskiste war eine Kabeldurchführug standardmässig vorbereitet, da ist das Wasser wohl reingekommen und da konnte ich mit Schläuchen auch rein um das Wasser abzusauen. Für den letzten Rest musste ich aber zwei große Löcher in den Boden sägen und baue morgen eine Revisionslucke ein. Dann müßte alles Ok sein. Zum Glück

Gruß Holger

Offline Luke

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Du meinst den Boden innen, nicht den Außenrumpf?

Aber super das du die Eintrittsöffnung lokalisieren konntest,
das nimmt der Sache den Schrecken. :freude:

Mach doch mal ein Bild von der ganzen Sache. :-)
Grüße
Luke

Offline Leopold

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Schau das du jegliche Feuchtigkeit rausbekommst und es darüberhinaus noch offen länger zum Trocknen stehenlässt. Wasser dringt nämlich ins Laminat ein und kann zu Osmose führen. Diese weicht mit der Zeit das Polyester auf!!

al Leo
alles liebe,
LEO!

Offline gösfiskaren

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Die Löcher habe ich innen gemacht und baue die Luken von oben ein. Die Bodenplatte ist aus laminiertem Sperrholz. Meint ihr man müßte die Schnittkante der Bohrlöcher zusätzlich mit Lasur behandeln oder reicht reichlich Sikkaflex?
Fotos der Öffnung könnte etwas schwer werden ich werde morgen aber mal versuchen.
Gruß und Danke

Offline gösfiskaren

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Noch eine Sache
 Am Tag des Untergangs hatte ich die Selbstlenzstopfen zugelassen. Es War ja kein Regen angesagt und ich wollte ohnehin am nächsten Tag zurück zum Boot. Ein Fehler. Ich frage mich nun ob das den Untergang erst ausgelöst hat. Die Selbstlenzung läuft ja sehr langsam und die Wellen bei dem Orkan waren wohl gewaltig. Sogar über Stegniveau. Somit dürfte das Boot sehr schnell voll gewesen sein. Ich habe etwas das Vertrauen an den Liegeplatz verloren und traueich kaum auch woanders das Boot wieder reinzupacken Am Sonntag kommt schon der nächste Sturm 8 in Böen am Wannsee.
Wenn ich immer die Lenzstopfen aufmache, schützt mich das?
Was meint ihr?