Autor Thema: Stromverbrauch von Elektro-Außenbordern  (Gelesen 10076 mal)

Offline Hubert

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Stromverbrauch von Elektro-Außenbordern
« am: 02 Dezember 2014, 13:08:02 »
Vor ein paar Tagen war ich auf einer Testfahrt am Chiemsee unterwegs. Dass der Stromverbrauch mit der Geschwindigkeit zunimmt, weiß ja eigentlich jeder. Dass es allerdings nahe der Höchstgeschwindigkeit eine so krasse Zunahme gibt, hätte ich nicht für möglich gehalten.

Die Testkandidaten waren
Boot: Marine 450 Fish
Motor: Torqeedo Cruise 2.0
Akkus: Lithium-Zellen 110 Ah - nominal 24 Volt

Die Geschwindigkeitsmessung erfolgte mit einem Kartenplotter Lowrance HDS 7 Touch und zum Vergleich noch mit einer App auf dem Smartphone.
Die Strommessung erfolgte mit einem handelsüblichen Zangen-Amperemeter im Messbereich 0 - 200 A
Die Akkuspannung des Lithium-Blockes betrug anfangs 28,6 Volt und ging während des Tests geringfügig zurück.

Es handelt sich bei den Messwerten natürlich nur um ca.-Werte, da man sonst sowohl bei der Geschwindigkeitsmessung, als auch bei der Strommessung mit anderen Gerätschaften aufwarten müsste. Um allerdings die massive Zunahme der Stromaufnahme von E-Motoren in Relation zur Geschwindigkeit zu verdeutlichen, sollte diese Anordnung allemal reichen.
Das Boot lief bei Vollgas mit maximal 9,2 km/h und der Motor hatte dabei eine Stromaufnahme von knapp über 80 Ampere, also eine Leistung von etwas über 2000 Watt. Dies ist auch die Nennleistung des Toprqeedo.

Die Höchstgeschwindigkeit wäre bei einer optimalen Motorkonfiguration wohl etwas höher. Ich hatte für den Test lediglich einen Normal(Kurz)schaft-Motor zur Verfügung, während das Marine für Langschaft-Motoren ausgelegt ist. Demnach wird der Motor und der Propeller insbesondere bei höheren Geschwindigkeiten nicht optimal angeströmt und kann so seine volle Leistung nicht umsetzen.

Wie der Verbrauch in die Höhe schnellt, verdeutlicht die Grafik sehr anschaulich.



Erwähnenswert ist auch noch, dass dieses selbe Boot mit einem Haswing Protruar mit Vollgas knapp 8 km/h läuft. Der Haswing verbraucht dabei 48 Ampere (nicht aktuell gemessen) bei ebenfalls Nominal 24 Volt. Die Verbrauchswerte und Fahrleistungen der beiden Motoren, welche ein ähnliches Konzept haben, ist zumindest im Bereich der Höchstgeschwindigkeit des Haswing nahezu identisch. Ich nehme an, dass auch die Werte im Teillastbereich identisch oder sehr ähnlich sind. Ein Test mit dem Haswing folgt, aber vermutlich erst im nächsten Frühjahr.
Für Schleppfischer realtiviert sich der höhere Preis solcher Motoren durch die enorme Reichweite bzw. den geringeren Stromverbrauch, welcher kleinere Akkus zulassen würde (wenn man nicht doch Vollgas fahren will).
Gruß vom Chiemsee ;)
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Offline Luke

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Re: Stromverbrauch von Elektro-Außenbordern
« Antwort #1 am: 02 Dezember 2014, 13:17:59 »
Hey, tolle Sache mit dem test.  :freude:

WOW, das ist ja ab ca. 2 km/h,
dann pro Km/h Anstieg fast eine Verdopplung des Stromverbrauchs  :schock:
Naja, nicht ganz so, von anfänglich rund 1,9 auf rund 1,7 fach zum Ende hin.

Sooo krass hätte ich mir das auch nicht vorgestellt.
Grüße
Luke

Offline tiktak

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Re: Stromverbrauch von Elektro-Außenbordern
« Antwort #2 am: 02 Dezember 2014, 19:50:48 »
Sehr interessanter Test und gleichzeitig schön in ein Diagramm Übertragen !   :freude:

Offline JensEbw

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Re: Stromverbrauch von Elektro-Außenbordern
« Antwort #3 am: 04 Mai 2016, 07:51:12 »
Das Thema hier ist zwar schon etwas älter, aber hattest du den Protruar auch mit Lithium Akkus betrieben?Ich frag nur weil ich irgendwo gelesen hab das die Haswing einen Überspannungsschutz haben und bei der hohen Spannung der Lithium akkus abschalten.

Offline Hubert

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Re: Stromverbrauch von Elektro-Außenbordern
« Antwort #4 am: 06 Mai 2016, 23:24:51 »
Ich habe ihn mit Lithium-Zellen betrieben. Das mit der Spannungsabschaltung stimmt, die ist bei nominal 28,0 Volt, maximal 28,1 Volt.

Man kann sich Zellen zum einen passend zusammen stellen und zudem lädt man sie halt nicht über 28,0 Volt, dann klappt das auch mit den Haswings. ;)
Wenn man die Zellen nicht ganz bis zum Ladeschluss voll quetscht, dient dies ohnehin der längeren Lebensdauer. Ist man allerdings auf Fertiglösungen im Zellenbereich angewiesen, dann verliert man u.U. schon einiges an Kapazität. In meinem Fall kam ich mit 7 Zellen nahezu perfekt hin.
Gruß vom Chiemsee ;)
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