Nachdem Rainer Korn schrieb:
"Wenn du in Island nichts fangen möchtest wirf den Köder auf einen Berg`,
waren die Erwartungen hoch als in mir die Entscheidung fiel, wir fahren nach Island.
Der innere Rebell war diesmal nicht so stark ausgeprägt das ich gleich den Job schmiss, diesmal reichte ein Urlaub.
Es sollte auch kein Alleingang oder Ego Trip werden sondern eine Gruppenreise, geteilte Freude ist doppelte Freude.
Und in diesem Fall sogar dreifache, denn wir wollten zu dritt nach Island.
Aber irgendwie kamen wir dann auf die Idee uns über Internet noch weitere Gleichgesinnte zu suchen.
Zum einen wegen der Gaudi, aber wohl doch mehr um die Kosten zu drücken.
Denn bereits bei der Planung sahen wir unsere Kontostände mit weinenden Augen an.
Also kamen dann zwei weitere Mitangler hinzu um die Kosten auf erträgliche und Konto schonende Werte zu bringen.
Es machte beim Preis für Unterkunft, Wagen etc. einiges aus.
Allerdings sind wir mit einem der beiden etwas angegangen, aber gut, das kann halt passieren.
Die Anreise erfolgte über Frankfurt /Main dann per Drehflügelflugzeug weiter in die Westfjorde.
Der Flug bzw. die Flüge, auch die mit den kleineren Maschienen, verliefen problemlos,
es war alles perfekt durch organisiert.
Nach der Ankunft konnten wir zum ersten mal die wahre Schönheit Islands aus der Nähe erkennen,
die Landschaft ist einfach ein Traum, einfach super, aber dennoch kam uns irgend etwas komisch vor,
wir überlegten alle hin und her, bis einer sagte, "Du, in Island gibt es ja keine Bäume".
Stimmt, das war tatsächlich in der Region wo wir waren der Fall.
Der weitere Transport zu den jeweiligen Ortschaften bzw Hütten wurde per Kleinbus in Angriff genommen.
Das war alles in allem auch recht amüsant und halbwegs bequem.
leider hatte unser Fahrer zu viel Ehrgeiz beim verstauen an den Tag gelegt.
So toll er auch jeden freien Winkel aus nutze, das bittere Ende kam später.
Leider gingen bei der ganzen Angelegenheit einige Rutenringe zu Bruch.
Das war dann der weniger schöne Teil der Fahrt.
Jetzt ging es weiter zur Abhnahme der Hütten die alle wirklich super waren.
Ganz neu gebaut, ließen sie kein Meckern oder Klagen von uns zu.
Besser kann es ja nicht sein.
Interessant war das diese aus Kanada kamen, warum von dort und nicht vor Ort konnte uns keiner sagen.
Aber wir hatten ja bereits selbst eine eventuell mögliche Erklärung gefunden, ihr ahnt es schon, Ja, In islands gibts keine Bäume und insofern wohl auch kein Holz für Hütten.
Nach dem Bezug und hurtigem Verstauen der ersten Kleinigkeiten ging es auch schon an die Zuweisund der Boot.
Bei der darauf folgenden Einweisung wurden neben der Rettungsausrüstung ebenfalls die Echolote und Plotter kurz erklärt.
Fortan ging es dann morgens los.
Um 9 Uhr wurde allgemein das Eis für die Fische ausgegeben.
Die Fischereiigenossenschaft im Hafen stellte dies zur Verfügung.
Nicht zueltzt aus Eigennnutz, wie wir später noch feststellen durften
Denn fast alle Fische die gefangen wurden, konnten wir dort abgeben.
Hierzu wurden wir alle eindringlich darauf hingewiesen das alle Fische die wir dort abgeben wollen, gekehlt sein müssen.
Das erzeugte bei uns zunächst Staunen und Gelächter.
Was stellen die sich den vor, Geben Eis aus, wir sollen dort >Fische abgeben ?
...Neneee, nicht mit uns. die behalten wir lieber mal alle selbst.
Denn bis dahin konnte sich niemand von uns vorstellen wie viele Fische man dort Fangen kann.
Nachdem das Eis verstaut war konnten wir auslaufen.
Mir bis dahin noch unbekannt war die während des Auslaufens an die Küstenwache erfolgte Meldung:
"Boat 7585 is leaving Talknafjördur harbor for 8 hours with 5 persons..." usw.
Die Küstenwache wurde fast militärisch über das Ziel, die Dauer und die Anzahl der Personen, als auch über das vermutliche wieder eintreffen im Hafen informiert.
Auch wenn uns dies zunächst etwas erheiterte und wir aus Spaß salutierten, hat das ganze schon seinen Sinn.
So weiß die Küstenwache immer was Sache ist wen ein Boot vermisst wird und hat es eben leichter das Suchgebiet ein zu grenzen usw..
Noch im Hafen hatten wir die hitzigsten Diskussionen.
Ganz wilde meinten, gleich am ersten Tag mal locker 12 Stunden angeln zu wollen.
Wenn schon, denn schon.
Aber als wir dann nach 8-9 Stunden wieder zurück kamen, folgten sie ebenfalls kurze Zeit später oder waren sogar noch vor uns im Hafen an gekommen.
Warum das so war könnt ihr euch vielleicht denken ?
Es gibt dort einfach überall Fisch in nie geahnten Mengen.
Wir haben z.B. bereits nach 3 Minuten Fahrt, mitten im Fjord angehalten um einfach mal zu schauen ob es Fisch gibt.
Und den gab es, und was für dolle Dinger.
Nach diesem ersten Tag war ganz klar, die Aussage man müsse den Köder schon auf einen Berg werfen um keine Fische zu fangen war richtig.
Und das sorgte auch wie bereits erwähnt dafür das selbst die HARTEN KERLE keine 12 Stunden am Stück durch hielten.
Jetzt wurde auch allen klar warum das mit dem Eis so wichtig war
Bei den Islandreisen ist von vorne herein bereits 20 kg Filet, gemischt
Dorsch und Steinbeißer dabei, da fällt schonmal das Filetieren weg.
Dafür gibt man dann eben den Tagesfang, sauber gekehlt und gekühlt bei der Fischerei ab, AHA, deshalb also
Bei der Abreise erhält man dann den tiefgekühlten Fisch, sauber in Styroporkisten verpackt direkt am Flughafen.
Herz was willst du mehr ?
Lediglich die Fische die wir vor Ort für den Eigenverbrauch nahmen mussten wir natürlich selbst sauber machen.
Beilagen hierzu hatten wir so Gut es möglich war aus Deutschland mit gebracht.
Nudeln, Kartoffeln in der Dose,aber auch Frühstücksfleisch, Aufbackbrötchen, etc. kam alles aus Deutschland mit.
Da wir wirklich fingen ohne das ein Ende in Sicht war, war es dann auch oft so das wir
mit angedrückten Widerhaken angelten und sehr viel C&R angesagt war.
Egal ob wir Pilker, Gummimaks oder Gufis benutzten, vielleicht hätten wir auch Türklinken nehmen können,
es wurde einfach mit allem sehr gut gefangen.
Für die Fischfabrik reichte alles was man z.B. aufgrund von Verletzungen/Taucherkrankheit etc. nicht zurück setzen konnte vollkommen aus.
Das war am Ende so viel das auch dies von der Fischerei Genossenschaft mittels Kran entladen wurde.
Die Gegebenheiten und Bilder die sich uns boten waren jeden Tag gleich:
Bereits nach 2 Tagen bestand für uns die Hauptaufgabe darin, durch Suchen und Stellen Hopping, z.B. die größeren
Dorsche zu finden.
Und bereits am 3 Tag wurde es mir etwas eintönig, die großen Dorsche waren auch gefunden und ich habe etwas gesagt was ich
mir hätte niemals zu vor träümen lassen.
Ich sagt tatsächlich: "
Das ist Langweilig".
Denn eins ist dort wirklich eine unumstößliche Tatsache, Fisch gibt es dort ohne Überall und ohne Ende .
Alles in allem war es ein wirklich gelungener Urlaub, mit viel Spaß, insgesamt auch mit Kurzweil, die man aber dann erarbeiten musste.
Dennoch muss ich dies nicht jedes Jahr in dieser Form haben.
Bei den vielen Fängen geht dann schon ein wenig der Reiz des Angelns verloren.
Zu einfach darf es nun mal nicht sein, sonst könnte man ja auch gleich in einem Forellenteich angeln.
Empfehlen kann ich Island aber dennoch als Ziel für einen Angelurlaub.
Eurer Dominik
