Autor Thema: Sidescan Mosaic  (Gelesen 2890 mal)

Offline Carp1

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Sidescan Mosaic
« am: 11 November 2018, 22:21:16 »
Hallo zusammen,

ich wurde gerne von einem 120 Hektar großen See vom Sidescan  ein Mosaic erstellen. Da ich bis jetzt keine Erfahrung mit Sidescan habe  wollte ich  mal  fragen was ich beachten  muss damit da etwas vernünftiges bei rauskommt.

Das was ich bis jetzt gemacht hab ist sehr bescheiden.

Wie muss ich  das Gerät einstellen  Elite 7 Ti.

Wie genau muss  ich loggen?


MFG

Offline redlcux

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Re: Sidescan Mosaic
« Antwort #1 am: 12 November 2018, 09:45:46 »
Hi!

Da muss man sich in der Tat ein bisschen reinfuchsen.

Wichtig ist zunächst erst einmal, dass man für ein passables Mosaic bei den einzelnen Tracks nicht mit dem Boot stehen bleiben solltet. Das  scheint passiert zu sein, daher auch die "Fuchsschwanzausbrüche" in deinem Bild.

Die gewählte Farbpalette ist gut brauchbar, blau ist aber auch passabel. Hier muss man mit dem Kontrast und der Helligkeit ein wenig rumexperimentieren. Wenn du  die Noise-Reduction-Funktion und Gain mit verwendest, sollte die Qualität viel besser werden.

Beim Abfahren solltest du die Range der SS-Aufnahme an die Wassertiefe anpassen. Ich nehme z.B. bei  6-8  Meter Wassertiefe gerne um die 20 Meter nach links und rechts (doppelte/ dreifache Wassertiefe). Auf keinen Fall solltest du hierbei zu extrem den möglichen Bereich nach oben hin ausreizen, da dies die Qualität in den Randbereichen erheblich reduziert. Ratsam ist es auch auszutesten, ob 455 oder 800 in den Einstellungen bessere Ergebnisse bringen. 455 reicht meist und bringt sehr gute Bilder.

Ich fahre dann zunächst in etwa 15  Meter Entfernung (bei eingestellter SS- Range von 20 Meter) die Uferlinie ab.  Also einmal komplett rum, speichere dann diesen Track  und fahre den See in 15 Meter-Linien (also mit 5 Meter-Überlappung der einzelnen Bahnen) langsam, aber nicht im Schleichtempo ab. 5 km/h haben mir persönlich gute Ergebnisse gebracht, es geht aber auch deutlich schneller. Viel Wellengang ist auch nicht  wirklich qualitätsfördend. Ich speichere zwischendurch die Tracks einzeln ab und vermeide zu viele und v.a. zu enge Kurvenfahrten. Die einzelnen Tracks  lesen sich später besser ein und die Gefahr, bei einem beschädigten Track alles zu verlieren, ist mir zu riskant.

Durch die einzelnen, möglichst geraden Tracks kann man diese jetzt nach dem Einlesen in RM prima mit den Korrekturslidern bearbeiten und sich so recht einfach ein  brauchbares Mosaic erstellen und als Layer speichern.
Im Sonar-Viewer sehen die SS-Tracks recht detailreich aus, allerdings solltest du nicht enttäuscht sein, wenn das fertige Mosaic dann dahinter etwas zurücksteht. Schließlich ist  das Gewässer groß und reinscrollen hilft auch nicht so gut wie am PC zuhause. Oder die erstellst dir von deinen Hotspots detaillierte 3D-Bereiche mit Waypoints.

Ich hoffe, das hat etwas geholfen.

Viele Grüße von

Stefan

Offline fjordfischer

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Re: Sidescan Mosaic
« Antwort #2 am: 12 November 2018, 18:30:44 »
Redlcux hat schon sehr schön vorgearbeitet. Vor allem die Hinweise zu jeglichen Kurven kann ich nur unterstreichen.

Ich möchte nur kurz ergänzen. Wer im Echolotbuch die S. 121/122 aufschlägt, der kann sehen in welcher "aufgefalteten" Art und Weise das Sidescanbild bei Customer-Echoloten eigentlich dargestellt wird. Im Grund bedeutet das, dass man den Mittelteil weitgehend vergessen kann, denn der wird ganz sicher nicht plan dargestellt.

Wenn man also wirklich supergeile SS-Mosaiks machen will, dann müsste man so fahren, dass man den Mittelbereich mit jeder neuen Spur überdeckt. Das wäre zwar viel aufwendiger, würde aber die besten Ergebnisse liefern.

Die besten mir bekannte SS-Mosaiks auf diese Weise macht übrigens John Eastern, der die fertige Karte noch mit Photoshop an den Nähten nachbearbeitet. Schaut mal hier ein Beispiel, seinerzeit noch mit DrDepth:
http://www.fishtec.co.za/size.htm