Echolot Empfehlungen und Fragen

[fi_84]

Hallo Zusammen,

ich bin neu hier und bräuchte eine Empfehlung für ein Echolot.
Nach dem wir mehrere Enttäuschungen mit Mietgeräten hatten wollen wir uns jetzt was eigenes Anschaffen.

Eingesetzt werden soll es hauptsächlich in Norwegen und auf Ostsee und selten zum Zander angeln.
Und es soll portable gebaut werden.

Folgende Geräte haben wir uns rausgesucht
1.  Raymarine Dragonfly 7 Pro
2.  Simrad GO7 XSR mit Active Imaging 3in1
3.  Simrad NSS7 evo3 mit Active Imaging 2in1 & TM150M

Mit dem Dragonfly haben wir bereits Erfahrungen gesammelt.

Kommen wir mal zu den Fragen.

1. Was hab ihr für Empfehlungen?
2. 7 Zoll ausreichend?
3. Wie tief geht der AI 3in1 / 2in1 / TM150M?
4. Der DS des Dragonflys schafft 200m der DS vom AI ist nur mit 91m angegeben. Wie kann das sein???


Danke für Eure Hilfe im Voraus.

[Luke]

Sollen eigene Karten aus den gewonnenen Tiefdaten erstellt werden?
Sollen diese Karten,
...zurück auf das Gerät?
...bearbeitet werden?
...mit Daten anderer kombiniert werden?

Oder geht es rein um Live Aktivitäten direkt auf dem Wasser und alles andere ist egal?
Wie viel Wert wird auf einfachste Bedienung gelegt?
Oder ist man auch bereit sich etwas tiefer in ein Gerät einzuarbeiten?

Welche Gründe sprachen bei euch für eure Vorauswahl?

[fi_84]

Es gehts hauptsächlich und live Aktivität.
Die Möglichkeit zur Erstellung ist nicht schlecht, wer weiß sozu man sie noch braucht  .

Einfache Bedienung ist nett, aber nicht notwendig

Zu den Geräte
Das Dragonfly kenne wir und waren auch mit zu frieden (downscan bis 200m)

Zu dem simrad geräten tolles Display (Blickwinkel stabil) und Touch.
Zusätzlich noch Side Scan (wenn man schon Mal investiert).
Und bei NSS die Möglichkeit den TM150M anzuschließen (der soll ja sehr gut sein). Dies geht ja beim Go nicht

[Stöpsel]

Ich würde mal beruhend auf meinen Erfahrungen folgende Empfehlungen geben, ohne auf alle möglichen Details einzugehen:
1. Das Gerät soll transportabel sein: Also sollte das Gerät nicht zu groß sein. Dies zum einen wegen der Abmessungen an sich und zum Anderen, weil die Speisung vermutlich aus einem Akku erfolgen soll und bei zunehmender Displaygröße auch der Stromverbrauch des Gerätes steigt.
2. Displaygröße: Hier muss man wissen, was man gleichzeitig darstellen möchte. Ich selber nutze ein 7"-Gerät und da kann man noch recht komfortabel als Splitscreen z.B. Karte und Echo darstellen. Triple-Screen ist schon grenzwertig.
3. Einsatzbereich: Es wurde Norwegen erwähnt, was natürlich recht unspezifisch ist. Je tiefer es wird, um so eher sind Geber mit großer Reichweite und kleinerem Kegel zu empfehlen, in flacheren Bereichen kommt es dann eher auf die Details und einen größeren Kegel an.
4. Plotter: Mal abgesehen von solchen Spielereien wie SideView und neuerdings Livesight habe ich die Erfahrung gemacht, dass eine vernünftige Karte und natürlich GPS das Wichtigste sind. Wenn man beispielsweise in Norwegen auf einem riesigen Fjord die möglichen Spots anfahren möchte helfen Spielereien wie Sidescan usw. nicht, sondern eine Karte. Wenn man die Spots angefahren hat angelt man auch lieber, statt wie gebannt auf das Echolot zu starren und die Unterwasserwelt zu beobachten.
5. Preis: Es ist sehr viel an Technik möglich, nur soll es ja vermutlich kein Vermögen kosten und zudem transportabel sein. Hier muss der richtige Kompromiss gefunden werden.
6. SD-Card-Slots: Mein Gerät verfügt über nur einen Slot. Besser wären zwei Slots, um z.B. eine gekaufte Seekarte und eine SD-Karte für eigene Karten bzw. Aufzeichnungen nutzen zu können.
7. Anschlüsse und Verbindungen: WLAN und ggf. Bluetooth wären wichtig und vielleicht noch NMEA2000, wobei NMEA bei einem transportablen Gerät wohl eher eine untergeordnete Rolle spielt.

[Luke]

Da kann ich Stöpsel zustimmen.

Ich denke bzgl. Norwegen kann fjordischer, sobald er wieder hier ist,
bessere Infos zu den Gebern geben als ich, da er schon einige im Einsatz hatte.
Zwar am Carbon und Gen3, aber das lässt sich sicher auch auf die Simrad Geräte übertragen.

Frage:
Warum gibt es keine Lowrance Geräte in eurer Wunschliste?

Die Simrad haben ein paar Merkmale die gegenüber einigen Lowrance Geräten ein Vorteil waren,
(Stichwort gleichzeitige Anzeige von, glaube Downscan und Chirp,... oder wie war das wieder?)
aber das sollte mittlerweile auch bei den Lowrance gehen.
Ansonsten kämen auch Lowrance Geräte in Frage!?
Oder habt ihr da eine Abneigung?

[Stöpsel]

Die Simrad haben ein paar Merkmale die gegenüber einigen Lowrance Geräten ein Vorteil waren,
(Stichwort gleichzeitige Anzeige von, glaube Downscan und Chirp,... oder wie war das wieder?)

Ja. Simrad Go7 kann das und Lowrance Elite7 kann das nicht. Wie es sich bei aktuellen Geräten verhält, weiß ich nicht.
Ansonsten ist es aber so, dass die Simrad-Geräte wohl eher für Segler entwickelt wurden und werden und die Lowrance-Geräte für Angler, wobei dies vermutlich bei der gemeinsamen Produktentwicklung immer mehr zusammen wächst.

Noch eine Erfahrung: Ein Gerät nur mit Touchscreen spart zwar Platz, aber mitunter haben mir die klassischen Tasten gefehlt, weil man beispielsweise bestimmte Funktionen nicht so schnell und einfach wie mit Tasten erledigen kann.
Einen Screenshot am GO7 zu erstellen ist z.B. eine sportliche Herausforderung, weil man mittels Doppelclick einen ganzen schmalen Bereich am oberen Rand des Touchscreens treffen muss. Nicht selten löst man hierbei eine ganz andere Funktion aus oder speichert einen MOB-Punkt.
Bei geöffneten Untermenüs kann man gar keinen Schreenshot machen, weil der Tastendruck zunächst einmal in das Hauptmenü führt.
Ansonsten ist Touchscreen schon eine tolle Lösung insbesondere beim Zoomen und Verschieben in Karten.
Ideal ist folglich eine Kombination aus Touchscreen und den wichtigsten Tasten.

[fi_84]

Eine Abneigung gegen Lowrance Geräte haben wir nicht. Die Simrad Geräte sollen ein bessere Display und besseren Touch haben.

Geangelt wir in Norwegen so in der Regel zwischen 30 und 200m.
Manchmal ist es nicht einfach in Norwegen, da keine Schwärme da sind.
Spot anfahren und einfach angeln hat letztes mal nicht funktioniert. Wir mussten schon gezielt Einzelfische suchen.

Zum Sidescan.... lieber haben und nicht brauchen, als brauchen und nicht haben 

[Stöpsel]

Für die genannten Tiefenbereiche und Anwendungsfälle wären alle Geräte geeignet, und bei Lowrance/Simrad wäre somit eine TS-Geber völlig ausreichend. Die 83/200 khz für das grobe Suchen, ggf. dann in Verbindung mit der Nutzung von Chirp. Side- sowie Downscan dann für die Spielereien.
Bzgl. Transportabiltät möchte ich noch zu beachten geben, dass Geber mit sämtlicher Funktionalität wesentlich größer und schwerer sind, als z.B. ein einfacher Geber. = Während man einen kleinen Geber einfach per kleinem Saugnapf am Bootsrumpf befestigen kann, ist die bei einem TS-Geber nicht mehr der Fall.
Wenn das Augenmerk mehr auf guten Bildern, statt dem Angelerlebnis liegt, kommen natürlich entsprechende Geräte und Geber in Frage.
Hier im Forum findet man beispielsweise ganz tolle Echolotbilder von versunkenen Brücken, welche für eine optimale Darstellung mehrmals aus unterschiedlichen Winkeln angefahren wurden usw..
Diese Aufnahmen setzen jedoch auch eine hohe Frequenz des Gebers voraus, und da kommt es nicht so auf die maximale Reichweite an.

[Luke]

In gewissen Grenzen kann man auch bei größeren Gebern noch mit einem Saugnapf arbeiten.
Allerdings kann es dann kein einfacher mehr sein sondern es muss einer sein der mit Hebeln
das Vakuum das zum halten notwendig ist erzeugt, passender glatter Untergrund vorausgesetzt.

Beispiele:

.....

....

... Also schnell selber was aus einem Saugheber gebastelt:

....Hält bombe und passt einfach an jedes Boot.
Die Saugheber gibts für rund 5€ beim Aktionshaus. Am Besten gleich im 2erpack, dann hat man Ersatzteile gleich parat.

....So siehts übrigens montiert aus.

[fi_84]

Das die Geber groß und schwer sind ist uns klar.
Zum Einsatz soll deswegen auch eine skrubbes geberstange kommen.
Das Angel soll im Vordergrund stehen. Dafür ist eine gute Fisch / Sichel Darstellung unabdingbar.
Die Frage ist noch ob sich der Mehrpreis für den TM150M lohnt.

[fjordfischer]

Meine Fangoptionen in Norwegen sind entweder Tiefe (50 … > 150 m) oder Bereiche von meist 10 bis 30 m. Ich nutze ein HDS-7 Gen3 oder Carbon portable (wichtig: Skrubbe-Stange wegen optionalem Fahren mit Geber im Wasser).

Meine Geber sind TM150 und der Standardgeber. Alle anderen Geber mit normalen Tiefendaten sind ebenso möglich. Diese Konstellation ist für mich derzeit optimal und meine Fänge im Vergleich zu anderen sind oftmals deutlich besser. Alle meine Kumpels machen es so ähnlich mit gleichem Erfolg.

Sidescan und vermutlich auch Livesight (Letzteres in Norwegen noch nicht selber getestet) sind aus meiner Sicht weniger relevant. Dies hat verschiedene Gründe, einer davon: Da oftmals nicht bei stehendem Wasser gefischt wird und dass im Tiefenbereich mit z. T. heftiger Strömung, kann man nur bedingt wissen, wo sich der Köder befindet. Im Regelfall fährt man über eine Stelle, die der Köder dann irgendwann auch mal überstreicht. Ähnliches gilt auch für das weite Auswerfen im flacheren Wasser. Insofern ist es, vorbehaltlich spezieller Fragestellungen und Fangmethoden, vor allem relevant zu wissen:

-   Wie ist der Untergrund gestaltet (Anstiege, abfallende Kanten, Hindernisse, Hängerisiko, …)
-   Stehen in der Drift Fische, sind es große/kleine und wenn ja in welcher Tiefe
-   Bei Beststellen: wo habe ich schon mal angesetzt und wie muss ich neu eine gleiche oder eine andere Drift beginnen (Trackfunktion)
-   Wo habe ich schon mal Fische gefangen (Beststellen) und wie sieht meine Beststelle genau aus (Gerätewegpunkte, daraus ggf. Kartenwegpunkte; Logs, daraus später sehr genaue, eigene Detailkarten)

Für die ersten beiden Optionen reichen normale Geber oder solche mit Chirp vollkommen
Die beiden letzteren Optionen sind reine GPS-Optionen, möglicherweise gepaart mit Kartensoftware.

Ich kann nur anraten, erst mal mit den genannten Anwendungen klar zu kommen und sich erst danach mit ergänzenden, verfeinerten Techniken zu beschäftigen. D. h. eine Gerätekonstellation, die lediglich zusätzliche Geber/Geberkonsolen benötigt, wäre zu empfehlen. Das betrifft alle hochpreisige 7 Zoll Geräte verschiedener Anbieter. Die Unterschiede finden sich eher bei eigenen Kartenoptionen, Slotanzahl, Geberqualität/Sendeleistung, Touchscreen/kein Touchscreen usw.

Wie Stöpsel schon schrieb: Simrad-Geräte sind auch für Angler gut aber primär Segler-Geräte.

[fi_84]

Super danke für deine ausführliche Antwort.
Die von dir aufgeführten Punkte beherrschen wir auch ganz gut. Fangen meistens auch mehr wie andere.

Du schreibst du nutzt den TM150 und Standart Geber, meinst du mit Standart den all in one bzw total Scan? Oder nutzt du noch einen anderen?

Grade zu deinem 1. Punkt Untergrund ist der downscan ja nicht verkert.

Sidecan gebe ich dir Recht ist für Norwegen eher unrelevant.

Dem nach wäre doch ein Gerät mit TM150 und 2in1 Geber das Optimum.

Du führst das gen3 und Carbon auf, arbeitest du mit zwei Geräten?

[fjordfischer]

Gen3 oder Carbon, zumindest bei mir nicht beide zusammen in Nutzung. Geber meist TM150 wegen der Zieltrennung und höheren Genauigkeit/Bildqualität. Den Standardgeber nehme ich als Reserve mit, falls es mal Ausfall gibt.

Mit Standardgeber meine ich den 83/200 oder 50/200 kHz Geber, wie z. B. den HST-WSBL usw. Diese Teile sind oft auch in den Multi-Gebern mit verbaut.

Auch Downscan unterliegt einer deutlicheren Beschränkung der Nutztiefe im Gegensatz zu Standardgebern/Chirp-Gebern. Also im Flachbereich gut nutzbar, aber weniger mit zunehmender Tiefe. Bei der Einstellung im Gerät Standardgeber+Down als Overlay ist dann irgendwann nur noch das Signal des Standardgebers relevant, was man aber so nicht bemerkt.

[Stöpsel]

Fangen meistens auch mehr wie andere.

Cool!
Ich habe mich schon oft gefragt, wer die sind, welche mehr als wir anderen fangen. Nun weiß ich es endlich. 

[fi_84]

Moin.....

so wie haben investiert

HDS-9 Carbon mit TM150M und Active Imaging 2-in-1.

Dazu noch ne Skrubbes Gebestange mit Konsole und was man sonst noch so alles braucht für ein Portables Set

[Luke]

Sehr gute Wahl getroffen. 

Sehr flexibel und mit Erweiterungsmöglichkeiten (z.B. mehrere Geräte, Mapping, externe Mappingsoftware, usw..)

[fi_84]

Noch Mal ne Frage zur Portabilität.

Was macht ihr mit dem Geber Kabel?
Wie verstaut bzw. Verlegt ihr es?
Einfach ums Echolot Wickel?

Weiß noch nicht genau wie ich es machen soll?

Für Tips und Anregungen wäre ich euch sehr dankbar

[Luke]

Z.B. einen größeren Ring legen und an der Geberstange ein- oder überhängen.

[fjordfischer]

1. Kabel vom Geber der Geberstange unterhalb der Halterung mit Kabelbindern soweit fixieren wie nötig.
2. Kabel als Schlaufen legen (soweit nicht benötigt) und mit Strick zusammen binden. Sorgt für Ordnung
3. Skrubbe Geberstange (besser) und/oder Echolotkasten mit Strick irgendwo im Boot fixieren. Habe z. B. schon den seltenen Fall erlebt, dass die Stange mit dem Geber oder die komplette Skrubbe Geberstange im Wasser hing und nur vom Stecker am Gerät am Versenken gehindert wurde. Der Echolotkasten auf einer Bank kann auch mal runter fallen, auch schon erlebt! Passiert alles meist bei fremden Booten, die man sich ausleiht und die man daher weniger kennt. Besonders kritisch sind konisch zulaufende Bootswände und die Seitenbefestigung ohne Zusatzsicherung.

[H.J.R.]

Hi@all
Jetzt gibt es das Hook Reveal,was ist anderst außer Livemapping u Reveal zum Hook2? Hat es auch den größeren Winkel bei 200khz und zeichnet es auch normale Logdaten für Social Map?

Gruß HJR

[Stöpsel]

Hat es auch den größeren Winkel bei 200khz...

Meinst Du damit das "wide-angel Chirp"?

Mit TripleShot™ High CHIRP-Sonar ist diese Funktion auch an den Hook Reveal -Geräten gegeben.