Autor Thema: Interpretation des Boden  (Gelesen 12938 mal)

Offline Kirschmichl

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Interpretation des Boden
« am: 25 Juli 2014, 17:45:11 »
An die erfahrenen Echoloten,

wie würdet Ihr den Boden auf den folgenden Bildern interpretieren?
Die Shot´s stammen von einem HDS 7 gen2 touch.
Vielen Dank schon mal.
Gruß Michael







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Offline pike-dive

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Re: Interpretation des Boden
« Antwort #1 am: 25 Juli 2014, 18:35:21 »
Härter Boden.
Andreas

Offline Kirschmichl

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Re: Interpretation des Boden
« Antwort #2 am: 26 Juli 2014, 15:08:44 »
-Kann mir jemand sagen was auf Bild zwei das rote gekreutze auf blauem Hintergrund ganz unten sein soll?
-Ist es möglich im Side und Downscan auch Rückschlüsse auf die Bodenhärte zu schließen? Z.Bsp helle Oberfläche im Downscan =Harter Boden?
-Ist im Vergleich Bild 1 zu Bild 4 durch die Dicke der gelben Schicht darauf zu schließen, dass in Bild 4 der Boden viel härter ist?
-Ist das auf Bild drei flacher Pflanzenbewuchs?
Viele Fragen, hoffe auf eure Antworten.
Gruß
Michael
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Offline Luke

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Re: Interpretation des Boden
« Antwort #3 am: 27 Juli 2014, 10:00:41 »
Das Problem für "mich" ist,
das ganze zu deuten und zu vergleichen,
weil alle Screenshots unterschiedliche Tiefen zeigen.
Die Dicke der Schichten muss dabei ja ins Verhältnis zur angezeigten Tiefe gesetzt werden.
Insofern kann "ich" da jetzt nicht gleich sagen der eine Boden ist härter oder weicher.

Und es kommt auch darauf an welche Farb Palette du ausgewählt hast.

Die dunkleren Kreuz Echos die du angesprochen hast sollten wohl Überlagerungs Echos der tieferen Bodenschichten sein.

Ich habe bei der Deutung auch meine eigenen, subjektiven Ansichten,
die sich leider nicht mit dem decken was viele andere sagen  rofl
daher bin ich da lieber vorsichtig mit eigenen Außerungen.

Ich wage es aber dennoch mal:



von links nach rechts,
Harter Boden mit leicht weicheren Schichten oben auf,
der dann nach rechts insgesamt etwas weicher wird und von einer etwas dickeren noch weicheren Schicht (evtl. Schlamm) bedeckt wird.




Insgesamt weicherer Boden,
der auch noch leicht bewachsen sein kann oder besser gesagt,
dessen Mulden in seiner Struktur mit Schlamm/Pflanzen, etc. gefüllt sein könnten.
Grüße
Luke

Online fjordfischer

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Re: Interpretation des Boden
« Antwort #4 am: 27 Juli 2014, 11:21:00 »
Kann Luke nur zustimmen.

Es wird vielfach behauptet, man könne zweifelsfrei Echolotbilder interpretieren.
Dies ist so nicht möglich, weil die Auflösung der Technik eine solche Aussage (wir sind hier im billigen Konsumentenbereich!!!) gar nicht zulässt.

Ich kann den Bildern Folgendes entnehmen:

Die Bilder mit dem dickeren/dünnerem ersten Farbband am Boden weisen auf festeren/weicheren Grund hin. Da aber auch ein anderer Maßstab (Tiefenskala) verwendet wird, ist eine Aussage schwierig. Zudem ist der Boden auf einigen Bildern stärker strukturiert und nicht nur eben. Alle darunter liegenden Farbbänder etc. sind eine Art Spiegelung/Mehrfachecho.

Der "Meister" Matt gibt dazu zu Protokoll:

"Wider is rougher, for the first echo return, and *usually* harder. The e1 layer is bascially a reflection of the width of this layer (higher = wider). Hardness is better derived from the e2 return, but in most cases e1 and e2 layers will look fairly similar."


Vor allem Bild 4 deutet auf einen Schwarm Fische hin, es könnten aber im Salzwasser auch Quallen sein. Will damit sagen, dass man dass nie genau weiß, es sei denn man setzt wesentlich teurere Technik ein.

Um genauere Bodeninformationen zu bekommen muss man wissen, dass die Bodensignale zur Härte immer relative Werte darstellen
(siehe auch das Manual zu "Bottom Composition" auf der RM-Homepage in englisch). Merke: Geringere Zahlenwerte deuten auf weicheren Grund hin.

Wenn man die Sache in der Fläche sehen will, muss man im Prinzip mit dem Bodenhärte Modul ein entsprechendes Bild erstellen. Im Ergebnis erhält man ein Bild von Änderungen zwischen zwei Extrema (hart & weich). Nun müßte man von den beiden Extremawerten eine Probe ziehen (Bodengreifer oder stochern, wenn möglich) und könnte dran sehen, zwischen welchen Werten die Schwankungen liegen.


Mehr ist bei Einzelheiten eigentlich nicht drin, es sei denn, man bekommt eindeutige Bilder mit 455/8oo kHz, etwa ob Bäume, Äste, Steine, Wracks o. ä. vorliegen



Offline Luke

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Re: Interpretation des Boden
« Antwort #5 am: 27 Juli 2014, 11:38:51 »
...Es wird vielfach behauptet, man könne zweifelsfrei Echolotbilder interpretieren.
Dies ist so nicht möglich, weil die Auflösung der Technik eine solche Aussage (wir sind hier im billigen Konsumentenbereich!!!) gar nicht zulässt.

Wenn man die Sache in der Fläche sehen will, muss man im Prinzip mit dem Bodenhärte Modul ein entsprechendes Bild erstellen. Im Ergebnis erhält man ein Bild von Änderungen zwischen zwei Extrema (hart & weich). Nun müßte man von den beiden Extremawerten eine Probe ziehen (Bodengreifer oder stochern, wenn möglich) und könnte dran sehen, zwischen welchen Werten die Schwankungen liegen.
Mehr ist eigentlich nicht drin, es sei denn, man bekommt eindeutige Bilder mit 455/8oo kHz, etwa ob Bäume, Äste, Steine, Wracks o. ä. vorliegen
Das trifft es gut.
Zumal das auf dem Bildschirm angezeigte auch noch eine Mischung aus dem gesamten was sich im Kegel des Gebers befindet darstellt.
Hat man Glück und es ist kaum Struktur vorhanden wird es am genauesten.

Wenn man Bodenhärte auf dem 2D Bildschirm des Echos,
dann später mal mit einer Karte vergleicht die mit dem RM Bodenhärte Modul erstellt wurde,
das jeden Ping dementsprechend auswertet, dann kommt da auch schon mal was anderes zum Vorschein.

Insofern:
Aussagen/Interpretationen aus der Ferne, von jemandem der das Gewässer absolut nicht kennt,
daher nicht aus sonstigen Erfahrungen weiß wie der Grund meist beschaffen ist,
müssen daher nicht immer so ganz stimmen.  :-)

Aber, da wage ich mich jetzt zu weit vor,
es gibt Verfechter der "Allwissenheit" die wirklich meinen sie könnten anhand des Bildes allein
immer und überall genau erkennen was Sache ist.
Sicher bekommt man mit der Zeit mehr Erfahrung beim deuten,
aber dennoch wird man immer mal wieder auch falsch liegen.

Aber augenscheinlich betrachtet kommen die groben Deutungen und Herangehensweisen
und deine Herangehensweise schon hin.  :freude:



Hier sieht man als zusätzliche Interpretation das es sich um eine Brücke,
vielleicht mit einem Gehweg mit Geländer von der Fahrbahn getrennt,
oder aber auch um nur ein Rohr, Kabelspule (4 Meter Durchmesser ?)
oder ähnliches/sonstiges handeln könnte.

Demo Bild HDS7


Gehen wir mal von ersterem aus, dann wohl Stein/Beton.

Direkt oben kommt das stärkste Echo, daher die helle Farbe.
Im 2D wie auch im Downscan Bild das gleiche, helle Stelle.
Eine helle Stelle im Downscan oder Structurescan kann aber auch
eine leicht höhere Stelle oder eine mit kürzerer Entfernung sein.
Es muss nicht immer eine harte Stelle sein.

Seitlich dann fällt die Umrandung ab und es kommt,
weil das Echo nicht mehr so stark zurück reflektiert wird,
ein schwächeres Signal zurück, daher dunklere Farbe auf dem 2D Bild.
Durch das Mischbild des Kegels scheint es als ob sich da etwas ändert.
Dennoch ist das aber die gleiche Härte des Untergrundes.  ;-)

Usw. usw. solche Überlegungen kann man in alle Richtungen anstellen
und wird dann schnell merken wie ungenau doch 2D Bilder sind, selbst wenn sie farbig sind,
Ohne zusätzliche Infos kann man in das 2D Bild rein interpretieren wozu man gerade Lust hat.  :smiley:



Generell:
Was ich mich immer und immer weider Frage ist:
Warum wird harter Grund, +/- mit der gleichen Farbe dargestellt wie das innere (Schwimmblasen Areal) eine Fisches ?
Bedeutet die Farbe Gelb nun weich oder hart ? (Die Dicke wirds wohl machen  :smiley: )
Grüße
Luke

Offline Kirschmichl

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Re: Interpretation des Boden
« Antwort #6 am: 28 Juli 2014, 13:20:49 »
Vielen Dank für Eure Antworten,

dachte wirklich, dass es von der Interpretation einfacher sein würde als ich mir das Gerät angeschafft habe aber wie es sich nun herausstellt braucht es wie
halt so oft viel Übung.
Alle Shot´s stammen aus dem gleichen Süßwasserstausee.
Auf jeden Fall helfen mir eure Antworten weiter, z. Bsp. Habe ich nicht beachtet das die Breite des Grundes auch vom Maßstab beeinflusst ist, und mit dem Vergleich mit dem Bild
von der Brücke, darauf kann ich aufbauen und nächstes Mal schauen ob hier auch die Struktur abfällt. Naja bin halt ein newbei und da tun sich doch einige Wissenslücken auf.
Werde bei folgenden Shots auf mehr Infos und vergleichbarere Randbedingungen achten.
Zudem habe ich vor mir markante Stellen im Frühjahr live im abgelassenen Zustand anzusehen.
Also Danke nochmal.
Werde mir euere Aussagen zu Herzen nehmen (vor allem das nicht alles schwarz/weiß ist) und weiter testen.
Gruß
Michael


Wer nichts weiß, muss alles glauben.

Offline Luke

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Re: Interpretation des Boden
« Antwort #7 am: 28 Juli 2014, 13:25:59 »
Vielen Dank für Eure Antworten,

dachte wirklich, dass es von der Interpretation einfacher sein würde als ich mir das Gerät angeschafft habe aber wie es sich nun herausstellt braucht es wie
halt so oft viel Übung.
Alle Shot´s stammen aus dem gleichen Süßwasserstausee.
Auf jeden Fall helfen mir eure Antworten weiter, z. Bsp. Habe ich nicht beachtet das die Breite des Grundes auch vom Maßstab beeinflusst ist, und mit dem Vergleich mit dem Bild
von der Brücke, darauf kann ich aufbauen und nächstes Mal schauen ob hier auch die Struktur abfällt. Naja bin halt ein newbei und da tun sich doch einige Wissenslücken auf.
Werde bei folgenden Shots auf mehr Infos und vergleichbarere Randbedingungen achten.
Zudem habe ich vor mir markante Stellen im Frühjahr live im abgelassenen Zustand anzusehen.
Also Danke nochmal.
Werde mir euere Aussagen zu Herzen nehmen (vor allem das nicht alles schwarz/weiß ist) und weiter testen.
Gruß
Michael
Das wäre der Knaller, wenn du uns das dann mal zeigen könntest.

Der direkte Vergleich Bilder vom 2D als auch Structurescan und daneben dann Fotos des echten Grundes.
Beim zusammenstellen bin ich dir gerne behilflich und wenn ich die Logs bekomme kann ich auch die Screenshots daraus erstellen usw.

Das wäre mega klasse so etwas direkt zu vergleichen.  :freude:
Hoffentlich gerät das nicht in Vergessenheit.
Grüße
Luke

Offline Kirschmichl

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Re: Interpretation des Boden
« Antwort #8 am: 28 Juli 2014, 17:46:56 »
Hoffe ich habe mich nicht zu weit aus dem Fenster gelehnt :schock:

Aber die Möglichkeit besteht tatsächlich. Mein 15 ha großes Angelrevier (Forggensee) wird jedes Frühjahr abgelassen und man kann sich die Sache auch mal
ohne Echo ansehen. Da liegen dann die Fische rum und man kann eigene Hotspots bauen.  :fiesgrins:
Zudem wird im großem Stil Kies abgebaut um uns Anglern jedes Jahr neue Gegebenheiten vorzusetzen.

Verlegt das User-Treffen ins Allgäu und ich mach dann zu Euren gesammelten Daten im Frühjahr die Bilder dazu.

Aber  es gibt schon interessante Punkte, ne alte intakte Brücke, die Reste einer Brücke, Felsen , das Flussbett, Bacheinläufe usw.
Ich denke wenn da einer von euch Profis vorher nacher oder zumidest vorher Hand anlegt ist das sicher aussagekräftiger als
wenn ich das mache, ansonsten bin ich gerne bereit es zu versuchen. Denke wenn man sowas macht dann doch so das es was bringt.

 
Wer nichts weiß, muss alles glauben.

Offline JungausHamburg

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Re: Interpretation des Boden
« Antwort #9 am: 21 August 2014, 16:25:36 »
na da bin ich aber auch mal gespannt. :d-hoch:
Was aber auch machbar ist einfach mal mit ner wasserdichten cam ein paar bilder schießen und das dann mit dem geber bildern vergleichen