Heute, Verabredung mit Mekongwels, ein bissel Angeln und
Echolot einstellen.
Morgens um 4 Uhr, der Wecker klingelt.
Blödes Gerät, warum klingelt der, ich will doch nur Angeln gehen.
Der Wecker war nervig genug, also bin ich aufgestanden, das übliche wie jeden Morgen erledigt,
noch schnell Brötchen aufgebacken und mit Fleischkäse belegt.
Um 5 Uhr ins vorgeheizte, schön mollig warme Auto gestiegen und los gefahren.
Ankunft am Slip kurz nach Mekongwels.
Boot beladen und geslipt, ruck zuck waren wir auf dem Wasser.
Es wird langsam immer Heller und endlich hat Matthias einen Biss und kann drillen.
Ich versuche derweil den Kescher aus dem Halter zu bekommen, der hängt natürlich leicht fest,
Matthias drillt und hat einen schönen Richtung 70er
Zander an der Oberfläche,
ich bekomme den Kescher endlich raus während der Fisch erneut abtaucht und.....ja leider... sich löst und weg ist.
Da stehe ich nun mit endlich mit dem Kescher in der Hand, aber kein Fisch mehr zu landen da.
Es hätte aber auch noch nicht gereicht den Fisch zu keschern, so etwas passiert halt.
Dann wieder lange Zeit tote Hose.
Und dann zappelt ein kleiner
Barsch bei mir, lugt uns von der Wasseroberfläche an und meint dann wohl auch,
er hat keine Lust mehr und lässt los und taucht ab
Nicht mal das kleinen Bärschlein war uns gegönnt.
Es ist nun schon hell und es geht weiter und weiter aber es will einfach nichts beißen.
Dann sind wir mal wieder in den Mündungsbereich gefahren.
Ich werfe mit dem C-Rig und mitten in der Vorwärtsbewegung, kurz nach dem Scheitelpunkt,
RITSCH, reißt das FC und die Rute federt so heftig,
das ich sie zusammen mit der Vorwärtsbewegung einfach aus der Hand winde und ins Wasser werfe.
Ein Blick zur Pezon u. Michel mit der
Viento drauf, die beide am untergehen sind.
SCHEIß Drauf, die Rute und Rolle sind nicht nur teuer sondern mir auch noch lieb dazu und .... Matthias hat ja eine Badeleiter am Boot.
Linke Hand an die Bordwand, und den ganzen Arm,
dann Oberkörper und weil es nicht reicht
und die Schwungmasse auch noch im Spiel ist,
ist gleich der ganze Luke ins Wasser gesprungen.
JO, das einzige was zunächst nicht nass war, war der Linke Arm der sich noch am Boot festhielt.
Alles andere war unter Wasser und kam dann langsam wieder hoch.
Wie Poseidon seinen Speer, so hielt ich die Rute in der rechten Hand empor und streckte sie Matthias entgegen. Wenn das einer gefilmt hätte, das war im Stil von Mike Iaconelli, nur das er beim nachspringen später auch noch einen Fisch am Haken hatte.
Die Rute schnell zur Seite gelegt nahm Matthias dann meine linke Hand und wollte mich zuerst über die Bordwand hoch ziehen.
Ergebnis, kannste vergessen, nicht mal das Bein kam aus dem Wasser richtig hoch.
Wer behauptet mit VOLLER Winter Bekleidung, eine 40cm hohe Bordwand zu erklimmen,
muss schon fast übernatürliche Kräfte besitzen
oder Sportler sein der mit zig Kilo Gewicht,
nur aus der Hüfte und dem Wasserwiderstand entgegen sein Bein so hoch heben kann !
Wenn so etwas unabsichtlich, z.B. auch noch bei 3 Grad kaltem Wasser, vielleicht auch noch bei Luft mit Minus Temperaturen passiert....
WOW, das ist eine nochmals viel heftigere Angelegenheit.
Also sagte ich nur "Leiter,.... Leiter....., Leiter".
An der Leiter angekommen, diese ausgeklappt und drauf gestiegen.
Aber auch da, je nachdem wie lang sie ist.. muss der Fuß erstmal drauf.
Also erstmal mit dem Knie drauf, etwas hoch gezogen, die Leiter oben gepackt und dann den Fuß drauf.
Das klappe alleine und ohne Hilfe.
Insofern kann ich nun wirklich aus EIGENER Erfahrung sagen das generell,
und auf alle Fälle wenn man alleine auf dem Boot ist,
eine Badeleiter (neben anderem) eines der sinnvollsten Dinge Dinge ist die man haben kann.
Jetzt fragt mich vielleicht jemand, wo war denn die Rettungsweste die ich sonst immer an habe.
Nun, sie lag im Boot, denn ich war ja nicht alleine und Matthias hat ja eine Leiter, Seil, Rettungsmittel usw. usw.
..So hat sie heute wenigstens nicht für umme ausgelöst.
Das wäre heute das reinste Schulungsvideo geworden, wenn denn eine Kamera gelaufen wäre.
Matthais hat mich dann in High Speed zurück zur Slippe gefahren,
während sich das Boot mit dem von mir herunter triefenden Wasser gefüllt hat
Vorm Auto dann gleich alles Dicke ausgezogen und halb Nackt heim gefahren, geduscht,
Portemonnaie mit Ausweis, Führeschein, Boot-, Auto-, Trailer- Papiere, Geld, usw. usw...
raus genommen und zum Trocknen ausgebreitet.
Dann schnurstracks wieder zurück zu Matthias gefahren und weiter geangelt.
Aber es wollte weiterhin nichts beißen.
Also haben wir uns dem eigentlichen Tagesziel,
dem Echolot zugewandt und da ein bissel geschaut,
Daten geloggt diverse Einstellungen ausprobiert
und hatte da einigen Spaß dabei.
Es war also auch ohne Fang ein sehr Ereignisreicher Tag, mit viel Trubel und am Ende auch etwas lustigem zum Erzählen.
Jetzt habe ich meine Rheintaufe hinter mir. Die brauche ich auch so schnell nicht wieder.
Alleine auf dem Boot und wenn es ein anderes Boot gewesen wäre, ohne Leiter usw.
oder wenn es kälter gewesen wäre,
dann hätte ich diese Situation so nicht herbeigeführt,
auch weil ich dann die Rettungsweste angehabt hätte.
Dann wäre die Rute und Rolle halt untergegangen,
wenn man nicht vielleicht das Glück gehabt hätte sie mit einem Kescher oder einer anderen Angel noch zu fangen.
Ich bleibe dabei, Badeleiter, Rettungsweste, alles wertvolle Investitionen !