Erster Test zu Farben und Beschriftungen bei Quick DrawGroßes Interesse weckte bei mir das Menü von Quickdraw und ich wollte unbedingt
eine Frage dazu klären, die vor kurzem auch von einem User gestellt wurde.
Da ich noch kein Boot im Wasser habe, nutzte ich einen Steg
in meiner Nähe und borgte mir wieder kurz das Gerät vom Kumpel aus (echoMAP 71sv).
Links und rechts vom Steg wurde gemessen.
Der Test steht unter dem Vorbehalt, dass ggf. nicht alle Einstellungen berücksichtigt wurden.
Erste Anmerkungen- Sehr positiv ist die Eigenschaft, dass das Gerät sofort anzeigt, wenn der Log gestört
wurde (etwa der Schwinger kurz aus dem Wasser ragt). Nach neuem Eintauchen geht es
sofort weiter. Hier haben Mitbewerber manchmal Probleme, allerdings wurde von mir auch
nur in recht flachem Wasser getestet.
- Die Tiefenwerte werden aus Fuß in gebrochenen Metern errechnet
und dargestellt. Dies ist schon mal richtig gut, aber auch ein kleiner
Kritikpunkt. Technisch sollte es sehr einfach sein diese Angelegenheit
für Europa auf ganze, evtl. volle/halbe Meter umzustellen.
- Die strikte Anzeige von Tiefenwerten im 1 ft Intervall (sofern ich richtig liege) kann
bei steil abfallenden Gewässern sehr unübersichtlich ausfallen - als Gewusel von Linien.
Hier sollte Garmin einen Menüpunkt erlauben, der andere Einstellungen ermöglicht
(z. B. 0,5, 1, 2, 5, 10 m Abstände).
- Überraschend war, dass man sich tatsächlich Tiefenbereiche in minimal 10 cm Abstand farblich
abgestuft einstellen kann (also z. B. 5,0 bis 10,0 m, 1,5 bis 2 m, 1,4 bis 1,5 m sofern gewünscht
und zweckmäßig). Dies entspricht dem Standard vieler Mitbewerber. Leider wurde dieser Aspekt
bei allen bisher bekannten Videos so nicht gezeigt. Man hätte dies aber tun sollen, weil gerade so
ein scheinbar unwichtiger Punkt in der Angelpraxis von großer Bedeutung sein kann. Gewählt
werden kann aus 17 Farben. Auch hier sollte Garmin nachlegen, denn andere Anbieter bieten da
mehr und vor allem stringent zu einer Farbpalette kombinierbare Farben. Eine Begrenzung der
Anzahl Tiefenflächen auf 10 besteht (+ Flachzone). Vielleicht wäre auch dies zu überdenken,
denn 30 bis 40 farblich abgesetzte Tiefenbereiche bei tiefen Gewässern sind in der Praxis durchaus
nicht unüblich. Dann jedoch sollte die Auswahl der Abstände einfacher möglich sein, denn bisher
muss jeder einzelne Tiefenbereich extra mit Min, Max und Farbe bestimmt werden. An dieser Stelle
bietet sich auch eine Profilspeicherung an (damit eine schneller Wechseln bei mehreren genutzten Seen
von jeweils unterschiedlichen Tiefenprofilen).
- Der als "Flachwasser" ausgewiesene Bereich ist farblich nicht anwählbar. Es bleibt bei einem
Blauton, der so ähnlich auch in der Farbauswahl der "Reichweite" zur Verfügung steht. Dies sollte
geändert werden, zumal in kommerziellen Karten Flachwasser vielfach in "grün" dargestellt wird.
Der normale Nutzer sollte daher 0 bis 0 einstellen und den Bereich damit ausblenden.
- Man ist in der Lage die Einstellungen der Tiefenfläche(n) bezüglich Minimum und Maximum, sowie
Farbe nachträglich am Gerät zu verändern (die letzten beiden Bilder). Da sich die Dateien auf der
SD-Karte nicht verändert haben, könnte man davon ausgehen, dass die genannten Einstellungen nur
im Gerät wirken und nicht auf die Karte aufgeprägt werden. Ich werde folglich auch noch testen,
ob man nur eine globale Einstellung für max. 10 Tiefenbereiche vornehmen kann,
oder mehrere Verschiedene, vor allem tiefenabhängig (Hypothese: Letzteres nein).
Erstes kurzes Fazit:Ein großes Plus für den Nutzer und damit Lob an Garmin für das Feature Quickdraw.
Unbestreitbar ist Quickdraw ein großer Vorteil wenn man seine Karte quasi sofort zur
Verfügung haben muss/will. Dies ist revolutionär (abgesehen von Autochart) und kann wirklich
einen Vorteil für Garmin darstellen, vor allem aufgrund der beschrifteten Tiefenlinien.
Angemerkt sei dennoch, dass man beim Angeln kaum so fahren/treiben dürfte,
dass eine wirklich exakte Karte möglich sein wird (etwa in 10 m Schleifen). Dies trifft auf
alle User-Kartenprodukte am Markt zu.
Wie ihr seht, kann man aus ein bisschen Test schon eine Menge rausholen.
Wir werden uns in der Folge mit weiteren Ergebnissen zu "Quickdraw" beschäftigen.
Es bleibt festzustellen, dass wir es mit einem gerade erst erschienenen Produkt zu tun haben,
was naturgemäß noch verbesserungsfähig im Sinne von Userwünschen ist.
Dennoch übertrifft es die bisherigen Erwartungen.