Autor Thema: Seenotretter aus Puttgarden innerhalb von fünf Stunden zweimal alarmiert  (Gelesen 2466 mal)

Offline TACKLEFEVER

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                               Freiwillige Seenotretter aus Puttgarden innerhalb von fünf Stunden zweimal alarmiert

Die freiwilligen Seenotretter der Station Puttgarden nähern
sich mit dem Seenotrettungsboot EMIL ZIMMERMANN dem
Frachtschiff „Favourisation“. Foto: DGzRS/Die Seenotretter



Mit einem Schwerlastkran wird die spezielle Bergungstrage der
DGzRS mit dem kranken Seemann auf das Seenotrettungsboot
heruntergelassen. Foto: DGzRS/Die Seenotretter


  Viel Zeit für ihre Familien haben die freiwilligen Seenotretter aus
Puttgarden am Samstag, 23. April 2016, nicht gehabt: Gleich
zweimal waren sie nördlich von Fehmarn mit dem Seenot-
rettungsboot EMIL ZIMMERMANN der Deutschen Gesellschaft
zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) im Einsatz. Ein Seemann
auf einem Frachtschiff benötigte ebenso wie ein Angler auf einem
Angelkutter dringend ärztliche Hilfe. Die Seenotretter übergaben
beide Männer sicher an den Landrettungsdienst.


Gegen 10.20 Uhr klingelte der Alarm auf dem Mobiltelefon von
Vormann Wolfgang Groß das erste Mal: Auf dem Angelkutter
„Einigkeit“ war ein Angler gestürzt und hatte sich dabei eine
stark blutende Kopfverletzung zugezogen. Daraufhin hatte der
apitän umgehend die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS
um ärztliche Hilfe gebeten.

Vormann Wolfgang Groß und zwei weitere Seenotretter der
Freiwilligen-Station Puttgarden besetzten sofort das Seenot-
rettungsboot EMIL ZIMMERMANN. Mit einem Notarzt an Bord
liefen sie wenig später zum Angelkutter aus, der ihnen
entgegenlief. Beide Boote trafen sich etwa fünf Seemeilen
(rund neun Kilometer) nordwestlich von Puttgarden.

Bei einer Windstärke von drei bis vier Beaufort (bis zu 28 km/h)
und etwa einem Meter Seegang stieg der Notarzt auf die
„Einigkeit“ über und versorgte den Mann aus Berlin.
Als er transportfähig war, übernahmen die Seenotretter den
Verletzten. In Puttgarden übergaben sie ihn an den Landrettungs-
dienst. Gegen 12.30 Uhr meldete sich die EMIL ZIMMERMANN
wieder „Klar P3“ – einsatzbereit auf Station.

Vormann Wolfgang Groß saß gerade im Wohnzimmer, als ihn die
SEENOTLEITUNG BREMEN gegen 15.30 Uhr ein zweites Mal an
diesem Tag über sein Mobiltelefon alarmierte: Der Kapitän des
Frachtschiffes „Favourisation“ (Flagge Liberia) hatte gemeldet,
dass ein 40-jähriger Seemann aus den Philippinen stark unter-
kühlt war und über Schmerzen in der Brust klagte. Mit einem
Notarzt und einem Rettungssanitäter an Bord nahmen die vier
freiwilligen Seenotretter mit der zehn Meter langen EMIL
ZIMMERMANN Kurs auf den 138 Meter langen Frachter.
Die beiden Schiffe liefen einander entgegen und trafen sich etwa
eineinhalb Seemeilen (rund drei Kilometer) nördlich von Puttgarden.
„Der Frachter hat aufgestoppt und Lee gemacht, also uns Windschutz gegeben, so dass wir uns vorsichtig annähern
konnten“,berichtet Vormann Wolfgang Groß. Notarzt, Rettungssanitäter und zwei Seenotretter stiegen über die
Lotsenleiter auf den Frachter über. Dort stabilisierten sie zunächst den Patienten, bevor er auf der speziellen
Bergungstrage mit Vakuummatratze der DGzRS liegend mit einem Schwerlastkran des Frachters auf das
Seenotrettungsboot heruntergelassen wurde. In Puttgarden übergaben die Seenotretter den Seemann
an den Landrettungsdienst.

Der Frachter „Favourisation“ setzte seine Fahrt nach Kiel fort.
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