Durch die Frühjahrsschonzeit sind uns in RLP ja etwas die Hände
gebunden was Kunstköder angeht.
Also machte ich mir gedanken über das Fischen mit Fliege.
Theoretisch ist es relativ einfach

also kaufte ich mir einige
Fliegen aus dem Salzwasserbereich da ich Ihnen eine etwas längere Lebensdauer
zuschrieb.
Falls mal diverse Hecken und Bäume oder auch Steine und Kanufahrer die Bekanntschaft meiner
Fliege machen sollten.
Fliegen bestellt ( Made in South Africa wenn schon richtig oder garnicht

) und aufs Paket gewartet.

Paket kam und weiter ging die Enddeckungsreise. Wie knote ich das Ding ans Vorfach??
Google wusste Rat:
Einfacher / Zweifacher Grinner , Clinchknoten , Perfektion Loop knot

usw, dazu kam für jeden gleich die
Vor und Nachteile und andere Infos und Weisheiten.
Beim Artikel '' Binde eine Gambe'' wusste ich das wird so nix.

Okay also Wirbel an die Schnur und die Fliege eingehängt.
Was mir als nächstes auffiel war das der Haken relativ weit vorne sitzt in der Fliege.
Da mir aber jegliche Erfahrung fehlt konnte ich mir hier erstmal nicht weiter helfen.

Jetzt musste das alles noch fliegen. Also bei den Forellen Pros mit den Augen geklaut.
Tremarella , Sbirolino , Wasserkugel etc was könnte mir helfen?
Beim Tremarella wird ja normalerweise sehr fein gefischt und die Rute erzeugt Schwingungen die sich
auf die Schnur und den
Bait übertragen was wiederum der Fisch wahrnimmt.
Brauch ich am Strom in der Form ja nicht so. Auch fand ich keine schwereren Gewichte ( weil ja meist sehr fein gefischt wird).
Da fiel mir unser Häger ein und seine Mefos. Und die Jungs fischen
Sbirolino das geht vielleicht. Also Sbiros gekauft und zusammen gebaut das ganze.
So ging es also ans Wasser in der Hoffnung das mich keiner sieht.

Die ersten Versuche verliefen wenig erfolgsversprechend.
Erster Auswurf und die erkenntnis das die Fliege schräg durchs Wasser saust. ( Wegen dem Wirbel)
Direkt anknoten ist besser, der Wirbel erlaubt jedoch einen schnelleren Wechsel.
Die nächsten Würfe verhedderte sich jeweils das Vorfach da ich die optimale länge noch nicht gefunden hatte.
Dazu kamen die obligatorischen Hänger und leider ein paar Abrisse.
Es kostete mich einige Stunden Angelzeit bis ich endlich einen Schwall hinter der Fliege hatte.
Das gab mir ein wenig Hoffnung.
Dann kam endlich der Augenblick als ich einen schönen Fisch ans Band bekommen hatte.
Ich platze fast vor Freude während mein Gegenüber mit unbändiger Kraft Schnur von meiner Rolle nahm.
Nach einer gefühlten ewigkeit sah ich die silbernen Umrisse eines riesigen Leibes kurz im Wasser aufflanken.
Im gleichen Moment kam mir meine Montage entgegen geflogen.
Aus der Traum.
Erst jetzt bemerkte ich das am Weg jemand stand der mir bei meinem Drill zugesehen hatte.
Es war mein Vater, er hatte mein Auto stehen sehen und war auf verdacht ans Wasser gelaufen.
''Das war ein guter'' sagte er und hängte gleich an ''Ist das die Mücken Geschichte?''
''Ja'' war meine Antwort.
''Hast du noch so Zeug da?'' fragte er mich und erst jetzt bemerkte ich seine Spinnrute in der Hand.
''Hier'' und reichte ihm meine schachtel.
Er schaute sich kurz an wie ich es aufgebaut habe und stand 2 Minuten später neben mir am Wasser.
Nun kam das unausweichliche:
''Biss'' hörte ich neben mir. Die Rute krumm ein schöner Rapfen im Drill.

Wenigstens funktioniert es, dachte ich mir.

Kurze Zeit später war wieder die Rute krumm.
Diemal hatte ein
Barsch die Fliege geschnappt.

Das musste ich erstmal verdauen.
Nach einigen Tagen ging es dann wieder und ich war am Wasser.
Und endlich konnte ich Erfolge verbuchen.


