Es war kein reiner Angelurlaub trotzdem sollte es das ein oder andere mal ans Wasser gehen.
Leider verfügt La Gomera nicht über ein großes Angebot an Charterbooten
und entsprechend teuer sind dort die Ausfahrten.
Um jeglichem Ärger aus dem Weg zu gehen machte ich mich auf zur
Inselhauptstadt San Sebastian um mir eine Angelizenz zu besorgen.
Hiervon gibt es 2 Arten:
Zum Angeln vom Boot inkl. Schleppangeln auch außerhalb der 3 Meilen Zone.
“Pesca Marítima Recreativa de Altura”
Zum Angeln von Land und Boot ohne Schleppangeln.
”Pesca Recreativa de Superficie, bote sin curricán bote sin curricán.”
Also in die Verwaltung rein und umgeschaut.
Ich hatte mir vorher auf Spanisch aufgeschrieben was ich möchte
und ging nun mit meinem Zettel zu einer Polizistin.
Freundlich Grüßend gab ich Ihr mein Papier. Sie schaute es sich an und sagte '' Passport''
Okay Ausweis raus und man wird in eine Liste eingetragen.
Danach winkte Sie einem Herren durch seine Büroscheibe und meinte ich sollte zu Ihm gehen.
Ich trat ein und vor mir saß ein Mittfünziger mit Ledergegerbter Haut
und Seefahrer Tätowierungen auf dem Arm.
Brav legte ich mein Zettelchen vor und er schnappte sich im Gegenzug direkt meinen Ausweis.
Sofort fing er an auf seiner Maus loszudrücken und Fluchte etwas auf Spanisch
(hab ich aus der Körpersprache geschlussfolgert).
''Banco'' sagte er und gab mir 3 Ausdrucke über den Tisch danach
erklärte er mit Händen und Füßen soll ich wieder zu Ihm kommen.
Also gleich zur nächsten Bank dort bezahlen und nach 15 min. war ich wieder zurück im Amt.
Die Polizistin zeigt auf einen warte Bereich ich soll mich setzen.
Nach 2 Minuten ruft Sie ''Dominik'' und zeigt auf die Tür zum Büro.
Wieder rein Papiere von der Bank abgegeben und ich erhalte meine Angellizenz. Gültig für 3 Jahre.
Alles in allem hat es keine 30 min. gedauert. Jetzt kann es losgehen.
Also erstmal Rockfishing direkt an den Felsen des Hotels.
Außer 2 abgerissenen Jigs und der permanenten Angst
durch einen Steinschlag zu sterben, ist nix zu holen.
Abends ging es dann in den Hafen bei den Einheimischen zu spannen.
Die Erkenntnis hier regiert der lebende Köderfisch.
Ohne Blei direkt ''freelining'' durch Rücken oder Schwanz an geködert.
Einige wenige Angeln mit Wobblern zum Köderfischfang wird Teig oder
Tintenfisch verwendet. Angefüttert wird mit eingeweichtem Brot.
Brot beim Frühstück organisiert und dann in den Hafen.
Zuerst am Hafenmeister vorbei.
Leider waren meine Haken etwas zu groß oder die Fische zu klein
Im Schnitt konnte ich einen 1 von 20 Bissen verwerten.
Wie man sieht war das besorgen kleiner Haken leider unmöglich.
Denn es gab nur einen super Tackle Shop mit allem was der Big Gamer im Herzen begehrt.
Ich verlegte mich erstmal wieder aufs Kunstköder angeln.
Da ich von der Kaimauer so ziemlich jede Attacke und die ganz gemütlichen Nachläufer alle sehen konnte,
gestaltete sich das Fischen mit der Zeit als frustrierend.
Plötzlich entdeckte ich am Ende der Mole einen Trupp
Hornhechte.
Da sollte was gehen. Fliege und Sbiro drangebaut, als die Spanier das sahen stellten Sie das angeln ein.
Unter ungläubigen Gesichtern begann ich zu fischen.
''Das muss jetzt klappen'' sagte ich zu mir selbst.
Tat es natürlich nicht. Die Hornhechte ignorierten meine Fliege gekonnt
nur ein Barrakuda schwamm dem komischen Konstrukt neugierig hinterher.
Ich könnte nicht so viel fressen wie ich kotzen wollte.
Wenigstens wusste jetzt jeder im Ort das es mich gab.
Seit meiner Sbiro Montage grüßte mich im Hafen jeder, auch wenn es kein Angler war.
Nun kam ich auch zu kleineren Haken.
Ein Franzose dessen Frau als Masseuse in meinem Hotel war wollte gerne Haken tauschen mit mir.
Er erklärte mir das kleines feines Angelgerät nur schwer auf der Insel zu bekommen wäre.
Jetzt konnte ich zumindest Köderfische fangen.
Dabei ging natürlich auch jede Menge farbenfrohes an den Haken.
Nachdem es mit dem Köfis dank des kleinen Hakens nun geklappt hatte, ging es abends wieder los.
In der Hoffnung auf einen Barrakuda oder einen Trompetenfisch ließ ich den Köder laufen.
Am weiteren Abend fiel mir auf das meine Mitangler immer wenn ein Trompetenfisch ankam
alles versuchten daser nicht beißt.
Nach kurzer Nachfrage, kam die Erklärung : Sie dürfen nicht gefangen werden.
Doppelt schlecht für mich, ich hätte gerne einen der speziell aussehenden Fische gefangen.
Ich gleichen Moment fiel meine Schnur zusammen und die
Rutenspitze machte 2 , 3 massiver Verbeugungen.
''Biss'' sagte ich und setzte den Anschlag.
Jetzt hatte auch mein gegenüber mitbekommen das etwas nicht stimmt.
Die Bremse heulte und es ging ab.
Da es Unterwasser nur so von Hindernissen wimmelt machte ich die Bremse ganz zu,
was meinen Gegner nicht davon abhielt trotzdem Meter um Meter Schnur zu nehmen
und dann alles abzureisen.
Etwas überfordert stand ich da, während die Spanier lachten und ein Wort im Hafen rum ging: Raya ( Rochen)
Nach dieser Aktion musste ich erstmal etwas abschalten.
Wir besorgen uns ein Mietboot und machten einen Vormittag auf dem Wasser.
Ich schleppte mit
Wobbler und versuchte es an einigen Stellen mit Jigs.
Gefangen habe ich nichts dafür reifte in mir der feste Entschluss im Hafen nochmals anzugreifen.
Also Abends wieder angerückt. Neuer Optimismus im Gepäck und los.
Erstmal fing ich mit Kunstköder an und hatte nach 2 Fehlbissen endlich Erfolg.
Einen Barrakuda konnte ich landen.
Langsam ging es gegen Abend und es gesellten sich weitere Mitangler dazu.
Mittlerweile wusste ich auch falls ich weitere Barrakudas fangen sollte , soll ich Sie Manolo geben.
Manolo bekam dann auf Wobbler auch den nächsten Barrakuda in den Drill als plötzlich wie aus dem nichts
ein riesiger Schatten auftauchte und seinem Abendessen die Schwanzflosse abgebissen wurde.
Der Mann unserer Masseuse lachte als er das sah und holte sein Handy raus.
Anstatt ein Bild zu machen zeigte er mir seine FÄNGE der letzten Wochen
80 % davon hätten ohne weiteres den ganzen Barrakuda zerlegen können.
Also gleich wieder den Wobbler ins Wasser.
Nach weiteren Würfen durfte ich einen Barrakuda drillen. Super Gefühl an meiner leichten Reiserute.
Leider Schlitze er an der Kaimauer aus.
Dies führte dazu das man mir erklärte der Wobbler sei gut
allerdings wären Drillinge viiiieeelll Besser als meine Einzelhaken.
Das ich hier nur für mich zum Zeitvertreib bin und es primär
nicht auf den Fang ankommt wurde nicht verstanden.
Langsam wurde es Zeit die ''Köderfischrute'' auszulegen.
Bait gefangen und los.
Nach den Bildern die ich gesehen habe schön mit Stahlvorfach.
Nach dem Auslegen wollte ich mein Messer und die Hände schnell säubern.
Ich sagte zu meiner Freundin sie solle sich bitte hinsetzen und einfach nur die Rute halten bis ich wieder da bin.
Felsen kurz runter, ich war keine Minute Weg, da schrie sie wie am Spieß.
''Dominik'' komm schnell.
Ich schaute hoch Sie saß auf einem Poller hielt die Rute an der Spitze
in der linken Hand
während die Bremse schrie und meine Schnur immer weniger wurde.
''Raya'' riefen die Spanier und ich spurtete los.
Ich übernahm die Rute, aber alle Versuche den Fisch zu stoppen scheiterten.
Selbst bei komplett geschlossener Bremse nahm er noch Schnur.
Das Spektakel rief sogar die Besatzung eines neben mir liegenden Seglers an Deck.
Da mein Gegenüber unter Ihrem Boot durchmarschiert war
fragte ich ob der Drill von Ihrem Boot aus möglich wäre.
Leider erledigte sich das er riss im gleichen Moment alles ab.
Feierabend ich wollte nimmer. Erstmal was essen gehen.
Am nächsten morgen ging ich ohne Angelzeug in den Hafen. Einfach etwas spazieren.
Im Hafen lag ein Thunfischfänger der sich gerade fürs Auslaufen fertig machte.
Interessiert schaute ich den Männern zu. Der gehälterte Livebait erweckte mein Interesse
und ich sah genauer hin. Ködergröße war exakt wie unsere verwendeten.
Der Matrose an Deck machte 2-3 schnelle Griffe und warf
tote und angeschlagene Baitfische über Bord.
Die wenigen welche noch schwimmen konnten wurden
von den Möwen eingesammelt 4-5 tote gingen unter.
Plötzlich setzte sich unter Wasser etwas in Bewegung.
Es war ein Rochen der sich sofort um die leichte Beute kümmerte.
Sekunden später war der zweite da.
Jetzt bekam ich meine Gegner der letzten Angeltage wenigstens einmal zu Gesicht.
Ich schätze ca. 100 - 120 cm im Durchmesser und somit war klar,
mit meinem Gerät was ich dabei habe wird das nichts.
Gegen Abend wollte ich es noch einmal auf Barrakuda versuchen.
Auch hier blieb ich 2 Sieger.