Buchbesprechung: Der HechtModernes Fische Finden "Der Hecht", lautet der Titel des neuen Buches das bei MYTECHNEWS GbR erschienen ist.
| | Ich habe ein kostenloses Exemplar erhalten und war sehr gespannt ob es sich genauso schön liest wie Der große Echolot Ratgeber: So fängt man Fische!Werbung aus dem gleichen Haus.
"Der Hecht" ist das zweite Buch aus der Reihe "Modernes Fische Finden". Das erste "Modernes Fische Finden Der Zander" habe ich noch nicht gelesen, daher kann ich dazu noch keinen Vergleich ziehen.
Wer unterwegs ist und mein Fazit kompakt haben möchte geht gleich zum Gesamt Fazit
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Das erste was ich gesucht habe war ein Punkt der mir beim
"Echolot Ratgeber" schon
sehr gut gefallen hat, die "
MERKE-Boxen", in den Kapiteln verteilte und hervorgehobene
kleine Passagen die Kerninformationen zu vielen Punkten zusammenfassend darlegen.
Ich wurde fündig, also gleich mal eine gelesen und ja, auch diesmal schön kompakt und
einfach geschrieben. Und da ich das Buch jetzt wo ich das schreibe auch schon gelesen
habe weiß ich auch das die "Merke-Boxen" auch hier wieder super kompakt den zuvor
vermittelten Inhalt wiedergeben.
Ok, schön, aber worum geht es nun bei dem Buch?Dies möchte ich euch hiermit aus meiner ganz eigenen Sicht heraus aufzeigen.
Und selbstverständlich unabhängig davon das ich das Buch kostenlos erhalten habe, die
Autoren wissen, dass ich langweilig auch als langweilig bezeichne wenn ich das so empfinde.
Wenn man nur den Titel "Der Hecht" liest denkt man vielleicht "Ach, schon wieder ein Hecht
Buch, wer braucht das?" So ähnlich ging es mir auch, was soll da schon drin stehen was nicht
auch schon in anderen Büchern stand oder zumindest in der Praxis bekannt ist.
Um es vorweg zu nehmen, dieser Gedanke war voreilig und zu kurzsichtig.
Das Buch reiht sich eben nicht in das bekannte Schema ein:
"Wie, wann, wo, muss ich meine Rute auswerfen um den dicksten zu fangen".
Sicher enthält es Punkte die allgemein bekannt sind und für den ein oder anderen auch
durchaus langweilig sein können, wer liest schon gerne Dinge die er bereits kennt.
Aber es beschränkt sich auch eben gerade nicht auf das reißerische BIG-FISH-HOT-SPOT
Denken, sondern beleuchtet den Hecht auch hintergründig und hilft zu verstehen warum
Hechte sich heute so und morgen anders verhalten, warum wir sie heute hier und morgen
wahrscheinlich an anderer Stelle antreffen werden.
Der Inhalt wird nicht einfach nur mit Floskeln gefüllt die wir alle kennen.
Nein, denn im Buch findet sich eben nicht nur "eine" simple Aussage wie
"Bei Ostwind hier und Westwind da", also
gerade kein Schubladen Denken!Vielmehr beleuchtet es, obwohl auf wissenschaftlichen Studien begründet
die ja eher trocken sind, in sehr angenehmer und sehr verständlicher Weise
den Lebensraum und das Individuum "Esox" mit allem drum und dran.
Klar geht es nicht ohne das bisher bekannte Basis Wissen, welches in den Kapiteln 1-5,
z. B. Grundlagen zu Gewässern, Jagd und Beute, Umweltbedingungen, Lebensräume, etc.
behandelt wird. Dieses "Basis Wissen" hilft dem Anfänger sicherlich auch weiter,
dem langjährigen Angler wird dabei aber kaum etwas neues geboten.
Und wäre das Buch
nur darauf aufgebaut wäre mein Vorurteil vielleicht begründet
gewesen, obwohl sogar hier einige interessante Dinge für mich Neu waren bzw. eine neue
Sicht eröffnet haben. Unter anderem fand ich den Bezug zu bathymetrischen Karten
(Tiefenkarten) und Echoloten ganz gut. OK. das war zwar nicht neu für mich speziell,
aber für Anfänger auf dem Gebiet der Echolot Nutzung sicher interessant.
Vor allem veranschaulichen die Echolot Bilder sehr schön das gerade beschriebene.Ab Kapitel 6 "Das Jahr des Hechtes" wurde es dann auch für mich richtig toll.Die Autoren haben es in dem Kapitel
"Das Jahr des Hechtes" geschafft, ein ganzes Hechtjahr
aufzuschlüsseln und in einzelnen Etappen zu analysieren und vor allem, super einfach zu erklären.
Selten hatte ich so viel Spaß bei einem Kapitel.Ich habe viele der erklärten Dinge bereits selbst in der Praxis
kennen gelernt, angewendet und bestätigt gefunden.
Das ist einfach so, im Laufe der Jahre merkt man einfach was wo wie funktioniert
und wendet das Wissen an, meist aber ohne den exakten Grund dahinter zu kennen.
Und genau den vermittelt "Das Jahr des Hechtes" in gut strukturierten Abschnitten.Damit fällt es, auch Anfängern leichter schneller ans Ziel zu kommen, weil sie nach dem lesen
z. B. verstehen warum man nach einem erfolgreichen Tag an Stelle X, obwohl doch augenscheinlich
die gleichen Bedingungen herrschen, am Folgetag doch besser eine andere Stelle aufsucht.
Und das nur weil sich ein kleiner Aspekt zum Vortag geändert hat, der aber ausschlaggebend ist.Und ich muss zugeben, auch ich fand Erklärungen warum manche Dinge in der Vergangenheit
doch nicht so funktioniert haben wie sie eigentlich hätten funktionieren sollen.
Denn ganz ehrlich, so genau, so detailliert habe ich das bisher noch nie betrachtet.
Ich hatte mich eher damit abgefunden "Ausnahmen bestätigen die Regel".
Aber jetzt weiß ich das auch den "Ausnahmen" Faktoren zugrunde liegen, die ich bisher nicht kannte,
oder nicht beachtet hatte, weil ich das noch nirgends gelesen habe und es mir noch keiner so erklärt hat.
Das ganze ist so umfangreich das es den Rahmen hier sprengen würde.
Schließlich umfasst das Kapitel allein knapp 100 Seiten und bestimmt damit den Großteil des Buches.
Kurzum hatte ich einige AHA Momente und fand Bestätigungen
als auch durchaus vermeintliche Erkenntnis entkräftet.
Und genau das machte es so interessant das alles zu lesen.Es beschränkte sich eben nicht auf Polemik sondern erklärte hintergründig die jeweiligen Sachgebiete.
Kapitel 7 "Besonderheiten in Fließgewässern"Ebenfalls ein für mich sehr interessantes Kapitel, da ich vorwiegend an Fließgewässern aktiv bin.
Auch hier fand ich noch das ein oder andere Interessante, wenn auch nicht so ausgeprägt wie im
vorherigen Kapitel. Z. B: die Strömungsgeschwindigkeiten nochmal vor Augen geführt zu bekommen
war interessant, für Anfänger fällt es so sicher leichter die Strömungskannte besser zu verstehen usw..
Was ist mein Fazit?Ein geiles Buch, von dem ich zunächst nicht erwartet habe das es SO interessant ist.Der Anfänger bekommt in der ca. ersten Hälfte wirklich brauchbares Basiswissen
vermittelt, was allein schon darin bestätigt wird das ein Profi beim lesen sagen wird:
"Klar habe ich doch schon immer so gemacht" oder "Ja, wie soll das auch anders sein."
Dennoch wird der ehrliche Profi wahrscheinlich zugeben das auch er das ein oder andere
nicht oder nicht mehr so genau wusste und für sich etwas positives mit nehmen konnte.
Richtig spannend für alle wird das Kapitel "Jahr des Hechtes" das absolut zu Recht mehr
als ein Drittel des Buches einnimmt. Wer da, auch als Profi, kein neues Wissen vorfindet
und zu allem sagen kann "Alter Hut", .... alle Achtung.
Der ist dann vermutlich Angel Professor und lehrt Angler Latein an der Universität.
Im Ernst, das Buch gefällt mir sehr gut.
Der für den versierten Angler nicht so spannende Anfangs Teil hat immer
noch das ein oder andere Schmankerl und der Hauptteil spricht für sich selbst.
Daher ist meine Empfehlung: Holt euch die recht umfangreiche
LeseprobeWerbung und schaut da mal rein und ab Kapitel 6 könnt ihr glauben geht es spannend weiter.
Und was wäre Werbung ohne ein Link zum Buch direkt von den Autoren:
Modernes Fische Finden – Der HechtWerbungEbenso gibt es in der gleichen Buchreihe auch noch
Modernes Fische Finden – Der ZanderWerbungDas sollte ich vielleicht als nächstes lesen.
Mal sehen ob das im gleichen Stil und gleicher Qualität geschrieben ist.
Luke