Wer erfolgreich auf
Zander oder
Barsch angeln möchte, kommt am Gummifisch mit Bleikopf fast nicht vorbei.
Doch an den Stellen wo sich unsere geschuppten Freunde bevorzugt aufhalten,
wie z.B. an oder auf Steinpackungen, in Totholzburgen etc. ist ein Köderverlust ja fast vorprogrammiert.
Und das wird auf Dauer ganz schön teuer.
Vor allem wenn man Anfänger ist und das ganze noch nicht so im Gefühl hat,... war das jetzt schon ein Stein, muss ich die Rute schon anheben und steiler angeln, oder hänge ich gleich fest...usw..
Um den Geldbeutel ein wenig zu schonen kann man seine Bleiköpfe auch selbst gießen.
Das sollte man sich aber vorher sehr gut durch rechnen.
Die Anschaffung ist nicht ganz billig.
Ca.150.- Euro kommen da schnell zusammen, dabei ist das benötigte Material nicht dabei.
Sie verteilen sich im groben wie folgt:
- 80.- Euro für den Ofen
- 50.- Euro für die Form
- 20.- Euro für den Kleinkram wie Kelle zum Schlacke abschöpfen usw.
Die Einstiegskosten lassen sich noch ein wenig drücken wenn man auf einen wie hier abgebildeten Schmelzofen verzichtet.
Allerdings ist es dann etwas umständlich die Formen zu füllen, da man dann mit einer Schöpfkelle arbeiten muss,
während man beim Ofen nur den Hebel drücken muss.
Gerade wenn man nicht zu zweit arbeitet ist der Ofen sehr hilfreich.
Ebenso ist die automatische Temperaturregelung von Vorteil, vermindert sie doch ein Überhitzen des Bleis und daher auch für weniger Dämpfe.
Auch entfällt das bei der Nutzung des Ofens ein extra Gefäß in dem das Blei erhitzt wird und eine Heizquelle.
Denn auf dem heimischen Herd sollte man das auf keinem Fall versuchen.
Auch nicht wenn eine Dunstabzugshaube vorhanden ist die die Dämpfe nach außen leitet.
Es sollte am besten generell im freien gearbeitet werden wobei ein Ventilator der die Dämpfe von einem weg weht auch sehr hilfreich ist.
Niemand wird wohl gleich sterben, aber auf Dauer sollten die Dämpfe, weil gesundheitsschädlich, nicht eingeatmet werden.
Sie lagern sich wie viele andere, ähnliche Stoffe im Körper an und können zu heftigen Gesundheitsstörungen führen.
Aber nun genug Panik gemacht :smile2:
Beachtet die oben genannten Ausführungen und leckt euch nicht die Finger wenn ihr mit dem Blei hantiert, dann sollte das ganze vertretbar sein.
Als Formen gibt es jede Menge fertige zu kaufen.
Sofern man nicht selbst Metallbauer ist und sich eine Form selbst fräßen kann ist der Kauf sicher eine lohnende Investition.
Das Handling der Form in Verbindung mit einem Ofen ist recht einfach und sicher.
Die Griffe sind z.B. bei den Do-It Gussformen aus Holz.
Heiße Finger sollte es daher nicht geben.
In unserem Beispiel haben wir eine Rundkopf-Jigform ausgewählt.
Und dabei gleich eine Form mit der Möglichkeit unterschiedliche Gewichtsklassen zu gießen
Nachdem der Ofen bis zur Markierung gefüllt wurde und er das Blei auf Temperatur gebracht hat,
ist es an der Zeit die Form auf Temperatur zu bringen.
Dazu macht man einfach ein paar Leergüsse ohne Haken.
Sobald die Form heiß genug ist (ca. 5 Leergüsse)) klappt man die Form auf legt die Haken in die dafür ausgesparten Vertiefungen.
Dann wird die Form wieder geschlossen und mit den Trichteröffnungen unter die Ausgussöffnung des Ofens gehalten.
Jetzt sollte man den Hebel drücken und recht zügig das Blei in die Form laufen lassen.
Sobald sich der Trichter nach oben füllt geht es zum nächsten Trichter.
ABER ACHTUNG, wenn ihr wie wir hier im Bild nur zwei Hakengrößen bestückt haben.....bleiben die anderen natürlich leer, sonst läuft das Blei unten aus der Form wieder heraus
.
Je nachdem wie viele Aussparungen der Form man mit Haken bestückt hat wartet man nun einen kleinen Moment und öffnet die Form dann um sich das Ergebnis an zu schauen.
Nicht verzweifeln, wenn die ersten paar Güsse daneben gehen.
Das ist normal da sich die Form wie oben beschrieben auch erst aufheizen muss damit das Blei besser und schneller fließt.
Auch ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
Um einen misslungenen Guss nicht wegwerfen zu müssen hilft es den Haken mit einer Zange zu packen und den Kopf in den Ofen zu tauchen bis das Blei abgeschmolzen ist.
Fast immer kann man den Haken dann wieder in die Form legen und einen erneuten Guss damit anfertigen.
Sobald die ersten sauber aussehenden Köpfe aus der Form kommen sollte man nicht sofort die Gusstrichter entfernen sondern lieber zügig weiter arbeiten, damit die Form immer auf Temperatur bleibt.
So werden die Güsse gleichmäßiger.
Optimal ist hierbei wenn man zu zweit ist.
Einer gießt und kippt dem Kollegen die fertigen Köpfe auf den Tisch damit dieser dann die Trichter entfernt (Geht meist mit der Hand ganz einfach) und gleich wieder in den Ofen wirft.
So kommt das dann einer Fließband Produktion schon sehr nahe.
Wie bei allen Hobbyarbeiten ist selbstverständlich auf Sicherheit zu achten.
Nicht nur das wichtigste die eigene Gesundheit, sondern auch der
WAF (Women Acceptance Faktor) ist zu beachten.
Daher sollte das ganze nicht auf dem Campingtisch stattfinden der noch benutzt werden soll.
Da ist schnell ein Loch durchs Plastik getropft
Die Arbeitsfläche MUSS sehr kipp stabil sein !
Wenn es wackelt und man sich das Blei überkippt...nein, das möchte ma wirklich nicht haben.
Auch sollte wenn möglich, zumindest in der Anfangszeit mit Handschuhen gearbeitet werden.
Es ist nicht schwer einen Bleispritzer beim bestücken des Ofens ab zu bekommen oder mal eben so nebenbei die Finger zu verbrennen.
Besonders wenn man auf dem Spartrip ist und keinen Ofen mit Ausguss/Hebelmechanik nutzt.
Aber auf die Jahre gesehen lohnt sich der Aufwand allemal.
Wenn man allerdings schon nicht an das wichtigste heran kommt, das Material,
dann macht es wohl wenig Sinn.
Sofern man keine Bezugsquelle, wie einen Schrotthändler, Recyclinghof oder eine KFZ Werkstatt/Reifencenter (Welche die alten Wuchtgewichte noch abgibt, denn die neuen sind für uns nicht geeignet) hat,
der brauch gar nicht erst anfangen.
Blei im Versand zu bestellen macht keinen Sinn
Warum wohl
