Autor Thema: Der "kleine" Vergleichstest 2D vs. Chirp, Lowrance HDS7T/Garmin GPSMap 527xs  (Gelesen 17760 mal)

Offline TACKLEFEVER

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Wir fragten uns was denn hinter dem aktuellen Chirp Boom steckt und ließen dafür
ein Lowrance HDS 7 Touch mit Structure- und Downscan gegen
ein Garmin GPSMap 527xs mit Chirp antreten.

Natürlich sind Structurescan und Downscan nicht mit Chirp vergleichbar.
Daher steht das Garmin nur stellvertretend für andere Chirp Geräte und das
Lowrance mit seinen 2D Fähigkeiten eben stellvertretend für andere Geräte ohne Chirp.
Deshalb nennen wir das Lowrance zu einfacheren Unterscheidung nachfolgend einfach 2D,
wobei aber auch das Garmin ein 2D Gerät ist.

Daher läuft der Test auch unter dem Titel:

Der "kleine unfaire" Vergleichstest 2D vs. Chirp, Lowrance HDS7 Touch / Garmin GPSMap 527xs

Klicke auf ein Bild um es zu vergrößern/verkleinern.







Hier ein Vergleich, oberhalb das Bild
vom Chirp Gerät ..















Zunächst ging es an das Montieren der Geber.

Auf einem kleinen Kahn kein leichtes Unterfangen,
denn dabei kamen wir auch schon zu den ersten Stolperfallen.

Wer unterschiedliche Geräte/Techniken auf einem Boot nutzen
möchte, tut gut daran die Geber so weit entfernt wie möglich
zu positionieren.

Als größtes Problem sahen wie die gegenseitigen Einflüsse der
Geber, auf das jeweils andere Gerät sowie das Schraubenwasser.
Der 2D Geber war leider mittig im Schraubenwasser positioniert,
da wir die Geberstange an keiner anderen Position befestigen
konnten. Aber für den Test war dies ohnehin nicht
ausschlaggebend.

Wir positionierten die Geber so, das wir, ausgehend von
Geberwinkeln und Tiefe, Mathematisch jeweils saubere,
sich nicht überschneidende Kegel auf dem Grund hatten.
Das war die Theorie.
Doch die Praxis sah anders aus.
Die Geber strahlten dennoch derart in die Richtung des anderen,
auch "über" die eigentlichen Kegel hinaus,
das wir auf keinem der beiden Geräte immer saubere Bilder hatten.
Speziell im Chirp Modus setze das Garmin dem Lowrance sehr zu.
Aber auch umgekehrt zeigte das Lowrance gute Störer Qualitäten
zum Garmin hin.

Sehr gut nachvollziehen lies sich dies indem z.B. beim Garmin der
Auto Chirp Modus aus und statt dessen ein Festfrequenz Modus,
eingeschaltet war. Oder beim Lowrance zischen 83kHz und
200 kHz umgeschaltet wurde. Je näher sich die Frequenzen bzw.
Bänder kamen, desto schlimmer waren die Störungen.

Also testeten wir teilweise auch jeweils nur ein aktives Gerät.

Aber nun zu dem, was wir auf den Bildschirmen sahen.
Was von den Werbeversprechen zu Erwarten war wurde vom Chirp
tatsächlich auch eingehalten. Im Vergleich zum 2D Gerät waren
die Sicheln beim Chirp Gerät stets ausgeprägt zu erkennen.
Während das 2D Gerät hier und da Schwächen bei der Darstellung
zeigte, brillierte das Chirp Gerät, vor allem im AUTO Chirp Modus
hier eindeutig. Vor allem im Mittelwasser wo das 2D Gerät trotz
Aktivierung diverser elektronischen Helferlein nicht ganz so schön
auflöste, zeigte das Chirp schon bei Standard Einstellung Stärken.
Wir hatten im Chirp Gerät fast generell saubere Bilder als beim
2D Gerät.

Aber, es gab auch andere Unterschiede. Nicht immer waren gleich
viele Fische zu sehen. Zum einen ist dies den unterschiedlichen
Geberwinkeln, zum anderen aber auch den Fischen selbst
geschuldet, die ja nicht brav an Ort und Stelle stehen bleiben.



und hier oberhalb das Bild vom 2D Gerät. Der ungefähr
vergleichbare Bildausschnitt ist auf dem 2D Bild grün umrandet.

Dennoch haben wir bei den Fahrten bei denen beide Geräte aktiv
waren auch Situationen gehabt bei denen das 2D Gerät zwar
unsaubere, aber dabei auch zahlreichere Echos anzeigte.
Den Geberwinkel an sich konnten wir dafür ausschließen, da wir
dies mehrfach,  egal ob 200kHz oder 83kHz beim 2D Gerät,
so fest stellten.

Ebenso gab es einen Unterschied wenn man die Geräte beim
pelagischen Angeln einsetzt.
Links die Screenshots vom Chirp Gerät und weiter unten vom 2D Gerät.

Das 2D Gerät zeigte hier einen, wenn auch sehr kleinen, Vorteil
wenn der Jigkopf/Bait direkt unter dem Kegel mittig
positioniert war und bewegt wurde. Das Chirp Gerät neigte dazu
den Bait leicht verwaschen darzustellen, während er im 2D Gerät
gefühlt etwas feiner aufgelöst dargestellt wurde.

Zunächst schien der Unterschied recht groß zu sein.
Aber dies war nur bei einem kleinen Bereich direkt mittig unter dem
Geber der Fall. Sobald man sich etwas von der Mitte entfernte waren
die Bilder beider Geräte zum pelagischen Angeln gut brauchbar  :-)

Hier die vergleichbaren Bilder vom 2D Gerät bei denen sich der Bait
direkt im Kegelmittelpunkt befand.








Wie bereits angesprochen liegt das Chirp Gerät bzgl. der Anzeige
von Sicheln vor dem 2D Gerät. Es liefert klarere Bilder.
Sobald man aber den unfairen Vergleich auf Downscan erweitert,
sieht man wie viele Fische  in der Umgebung des Bootes bei beiden,
Chirp und 2D unter den Tisch fallen.

Links Chirp und hier das 2D plus Structurescan Bild.



Alles in allem sahen wir einige Vorteile beim Chirp bzgl. Fisch
Erkennung hervorgerufen durch klarere Bilder. Wir vermuten
mal das sich andere Hersteller von Chirp Geräten in einem
ähnlichen Umfeld darstellen.

Allgemein ist aber auch noch ein gutes "nicht Chirp" Gerät geeignet
zum Fisch zu führen und ebenso beim pelagischen Angeln einsetzbar.
Bei einem HDS Gen 2 mit Structurescan wird man darüber hinaus
dann auch mit Unterwasser Darstellungen größerer Flächen belohnt.
Wo man demnach sein zur Verfügung stehendes Geld investiert liegt
also im jeweiligen Einsatzzweck bzw. Haupt Schwerpunkt begründet.
Letztendlich ist es aber auch immer noch so das der Angler und nicht
das Echolot den Fisch fängt. :-)

Natürlich hatten wir auch noch vor ein wenig zu angeln, besonders
beim testen zum pelagischen Angeln wollten wir mal schauen ob wir
da nicht auch gleich Glück haben. Aber da waren wir bei weitem nicht
so glücklich dabei wie uns das Häger
KLICK HIER   Oder hier   Oder hier   Oder hier
vor gemacht hat.

Wir hatten lediglich zwei kleinere Hechte erwischt. KLICK HIER

Wir hoffen der "kleine Vergleich" hat auch gefallen
und wünschen euch Petri Heil.
TACKLEFEVER TEAM


Hier seht ihr nun noch weitere direkte Vergleichsbilder der beiden Geräte















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Offline dominik sabalo

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Offline Luke

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Da sitzt man ja schon im Wasser.
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Nee, das Gerät muss dann am Boot fest gemacht werden,
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Offline Wolfgang

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Zwei Belly Boote gegeneinander mit einem Rohrgestellt in H-Form verbinden. In die Mittelstrebe eine Halterung für einen E-Motor. An das Getriebe mit Rohrschellen die Schwinger für die Geräte. Auf den Motor eine Platte als Ablage für die Geräte und das Bier. Wenn ihr dann an die Enden des H's noch eine Öse macht kann man dort eine Netz einhängen. Fehlt dann nur noch die Beleuchtung für ein "Manövrierbehinderte Fahrzeug". Wenn dann da Ganze noch bei leichten Frost stattfindet habt ihr auch gleich Crunchice für einen Drink.

Mhhhh, irgendwie habe ich was vergessen --- achja  :bescheuert:  :schnee1:  :angel6:
Gruß
Wolfgang

Offline Luke

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Ich habe aber kein Belly Boot  :fiesgrins:
Also geht deine perfekt durchdachte Testanordnung leider nicht.  :lachen1:
Grüße
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Offline dominik sabalo

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Nee, das Gerät muss dann am Boot fest gemacht werden,
damit Platz da ist um sich zu zweit davor zu setzen usw..

Beim nächsten Bootstreffen zeig ichs euch :evil:
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Offline Pälzer-Buu

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Schön Geschrieben Andreas!  :freude:
Ein wenig unfair war der Vergleich das stimmt  :fiesgrins:

Was ein bisschen Schade ist, ist die Tatsache das sich die
verschiedenen Frequenzen gestört haben, weswegen auf
den Screenshots diese vertikalen, hauchfeinen Striche
zu erkennen sind.

Wurden die Geber einzeln benutzt, war das Problem behoben.
Die meisten Störungen gab es bei bei den 83 kHz vom Lowrance.

Was mir persönlich noch sehr gut gefällt, ist die Option einzelne
Frequenzen aus dem Chirp-Spektrum zu wählen.
Beispielweise 120 kHz. Diese Frequenz wurde schon des öfteren propagiert
in der Hinsicht auf die optimale Detektion von Fischen unter Ausschluss von anderen
Signalen aus dem gescreenten Bereich.
Um den theoretischen Dogmen auch einmal praktisch nachzugehen, hatten
wir auch mal kurze Zeit auf 120 kHz Einzelfrequenz umgestellt. Leider gibts
hierzu keine Bilder (das hatten wir irgendwie vergessen).

Tatsächlich ist meiner Meinung nach die Freqzenz, zumindest für das vertikale Angeln
sinnvoll einzusetzten (weniger unnötige Signale). Falls jemand der Meinung ist,
oder bestätigen kann das an der Geschichte mit den optimalen 120 kHz was dran ist,
dann kann er ja kurz was dazu schreiben.

Offline Wolfgang

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Die Sendefrequenz ist abhängig von der Tiefe um die besten Ergebnisse zu erzielen. Da man aber nicht ständig die Frequenz ändert haben "normale" Echolot meist nur ein oder zwei Frequenzen. Die aktuellen Chirp Geräte wechsel aber ständig die Frequenz um die Tiefen und die Schwimmblasen der Fische zu erkennen. Die größe der Fische kann mit Hilfe der stärke des Echos der Schwimmblase bei verschiedenen Frequenzen sehr gut ermittelt werden. Aus diesem Grund sind die "Chirp" Bilder vermeintlich klarer.

Hier ist ein sehr guter Bericht über die Schallausbreitung im Wasser.
Gruß
Wolfgang

Offline chucky

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Wenn ich noch ein Boot hätte würde ich mir auch so ein neues kaufen.
Da kann man die fische besser erkennen als mit den alten Echoloten.